LUCER - ob die Mitglieder tatsächlich alle so heißen und miteinander verwandt sind oder nicht, ist schnurz - waren mal Vorkasper für Mike Tramp und zuvor unter dem Banner L.A. CONNECTION tätig. Westcoast-Stoff wird trotz dieses alten Namens aber nicht geboten, auch wenn die Mannschaft mitunter sehr sonnig tönt.
Ein paar Power-Pop-Anwandlungen (siehe CHEAP TRICK, die allerdings aktuell wieder im vollen Saft stehen und das hier toppen) sind nämlich durchaus zu hören, doch vor allem zeigen sich LUCER breitbeinig aufgestellt, etwa mit "Midnight Sun" oder "What's In It For Me", und wie für die Arenen einer auf die 1980er geeichten Rockwelt gemacht, gleichwohl sich auch 90er-Alternative-Andeutungen ("Something Original" hat was von OASIS oder THE DANDY WARHOLS) ergeben.
Das getragene Titelstück bestätigt den oft harmlosen Eindruck, den viele Stücke - auch "Million Faces" - letztlich hinterlassen. Der federnde Mitsinger "Too Late" und das kernige "I Don't Wanna Know" gereichen der an durchweg traditionell gehaltenem Allerwelts-Rock (muss nicht einmal diffamierend aufgefasst werden) interessierten Hörerschaft zu Anspieltipps.
FAZIT: LUCER sind eine fast schon typische Geschichte für Dänemark, da sie von ihrer dortigen Promo-Abteilung zu wunders was hochgejubelt werden, am Ende aber doch nur eine Lokalcombo bleiben, die auf durchschnittlichem Niveau allzu Bekanntes abhandelt. "Bring Me Good News" ist ein Album wie viele und vergessen, kaum dass der letzte Ton verklingt.
Punkte: 7/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 11.04.2016
Lasse
Jonathan
Lasse
Anders
Mighty / Target
44:23
15.04.2016