Die Berliner Schwarzmetall-Szene lebt schon seit einigen Jahren und ist wahrscheinlich auch das Zentrum des Stils in Deutschland. Umso logischer, dass Benedikt Willnecker (Session-Bassist bei DER WEG EINER FREIHEIT) sein Projekt NEGATIVE SYMBOLS dort aus der Taufe gehoben hat, und was Wunder angesichts seiner bisherigen Vita als Musiker - "Without Voices" bietet Post Black Metal typisch deutscher Art, allerdings mit einem interessanten Haken: no vocals, wie der Albumtitel bereits andeutet.
Eines vorneweg, lustigerweise klingt der leidlich gut programmierte Drumcomputer auf diesem Debüt so, wie das Schlagzeug bei Benedikts ehemaligen Arbeitgebern im Studio in Szene gesetzt wurde, nämlich unüberhörbar künstlich, was bei einem Trommler aus Fleisch und Blut natürlich schlimmer ist als in diesem Fall, aber ein erhebliches Manko von "Without Voices" darstellt.
Die Songs entbehren jeglicher Dynamik und Spannung, gleichwohl der Komponist einige richtig schöne Melodien ersonnen hat (das programmatische Flirren, das allen Posties innewohnt …) und sich auch um harmonische Abwechslung bemüht. In Summe entsteht ein total unausgegorener Eindruck, so als habe sich hier dringend jemand am Szene-Geschehen beteiligen müssen und nicht zu Ende gedacht.
FAZIT: Dieses Album kommt zu frühe. Der gute Mensch hinter NEGATIVE SYMBOLS hätte sich sorgfältig Mitstreiter herauspicken müssen, ehe er diese Ideen auf breiterer Ebene zu Gehör brachte. Jetzt ist das Kind in den Brunnen gefallen, schade.
Punkte: 5/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 24.11.2016
Eigenvertrieb
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11.11.2016