Man muss NICK OLIVERI freilich niemandem mehr vorstellen, der in Sachen Dröhn-Rock bis zum Ende der Neunziger einigermaßen gut aufgepasst hat – womit wir auch bei der vordergründigen Zielgruppe dieser “Best Of” wären. Die Scheibe ist ein gefundenes Fressen für Kinder der Alternative-Bewegung, die Grunge noch nicht mit goldenen Locken aus Kanada assoziierten.
MONDO GENERATOR, die neben seinen prominenten Projekten als Leiharbeiter eigene Band des Nudisten-Bassisten, bot seit je Kollegen (Dave Grohl in ‘Dog Food’, Happy Tom in ‘Turbonegro Must Be Destroyed’) ein Forum, die mehr Aufsehen erregten als die Musik selbst, aber in der Rückschau betrachtet steht das Werk des Glatzkopfs überhaupt nicht schlecht da. Die 21 Stücke machen einen in angenehmer Weise aus der Zeit gefallen Eindruck und funktionieren dennoch auch 2016, zuvorderst das wütende ‘F.Y. I'm Free’ vom wohl klassischsten Album “A Drug Problem That Never Existed” (2003), der kaputte Power Popper ‘Smashed Apart’, die untypische Ballade ‘Four Corners’ sowie der Debüt-Longtrack ‘Simple Exploding Man’.
Dazwischen entspinnt sich ein roter Farben in unterschiedlichen Schattierungen, dessen einender Zwirn die ruppig herzliche Art des Namengebers und ein mitunter ungewohnt üppiger Trio-Sound sind. Die Band sollte man kennen, wenn man sich näher mit jener Ära und noch “echtem” Alternative auseinandersetzen möchte …
FAZIT: … und dieser repräsentative Querschnitt eignet sich dafür trefflich.
Erschienen auf www.musikreviews.de am 15.10.2016
Heavy Psych / Cargo
54:22
30.09.2016