Dass TOXIC SMILEs Gitarrist Uwe Reinholz ein Progger ist, hört man auch seinem Soloprojekt OAK RIDGE an, dessen in Eigenregie gestemmtes erstes Album trotz einiger Schönheitsfehler Potenzial bezeugt und vor allem recht engagierte, weil um Spannung bemühte Musik bietet.
"Drawn" lebt vom Kontrast zwischen tiefergelegten Klampfen und einer mitunter naiv anmutenden Frauenstimme, wobei der Art Rock ebenso im Hintergrund mitschwingt, wie dem Hörer der Metal um die Ohren fliegt. Der Gesamtcharakter ist ein düsterer, was ruhige, nahezu lyrische Momente nicht ausschließt, in denen der Macher seine Vorliebe für die Helden seiner Zunft aus den 1970ern hervorkehrt.
Uwes eigene Stimme ist unterdessen weniger markant als jene von Frenzy, wohingegen die Drums erstaunlich gut programmiert wurden und sehr annehmbar klingen. Die einstweiligen Growls stellen das Album eingedenk der unterschwelligen Finsternis sogar skandinavischen Quertreibern anheim, wobei der Rezensent ganz subjektiv an die norwegische Trondheim-Posse denkt: MANES, MADDER MORTEM und so fort …
Letzten Endes bietet jedes Stück auf "Drawn" irgendwie neues und dennoch vertraute Sounds, allen voran ganz zum Schluss "OS" mit narrativ vorgetragenen deutschen Text, aber auch schon die Klassikgitarrenstudie "EXILE" zuvor.
FAZIT: Gutes Ding, liebevoll in Szene gesetzt und inhaltlich substanziell genug, um sich (bitte) vom Soloprojekt zur echten Band auszuwachsen.
Punkte: 10/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 24.02.2016
Uwe Reinholz
Uwe Reinholz, Frenzy Reinholz
Uwe Reinholz
Pierre Laube, Uwe Reinholz
Eigenvertrieb
46:25
26.02.2016