"Versus" heißt so, weil PG.LOST zu Beginn dieses Unterfangens mit zwei gegensetzlichen Songideen auf der Proberaum-Matte standen. Am Ende ist ein Album herausgekommen, das teilweise schon zu harmonisch in dem Sinn wirkt, dass sich die Gruppe recht sklavisch an handelsübliche Post-Rock- und -Metal-Schemata hält.
Aufgetürmte und eingerissene Klangwände, flirrende Harmonien und erdrückende Riffs, entrückte Melodien für den obligatorischen Klos im Hals … Man kennt das alles und kann doch nicht genug davon bekommen, wenn es ansprechend umgesetzt wird, und das können PG.LOST, wie sie in der Vergangenheit zur Genüge bewiesen haben.
Was der Band gut tut, ist der völlige Verzicht auf Gesang, eine geringfügige Neuerung und in Anbetracht der Tasteninstrumente als tragenden Hook-Gebern der Scheibe gar nicht tragisch. So entstehen verhältnismäßig originelle Klangfarben (etwa Orgel im Titelstück), die den absehbar cineastischen Reigen aufwerten.
Das richtig cool und straight rockende "Off The Beaten Path" und "Deserter", das besonders eingängig daherkommt, markieren die Höhepunkte dieses gehobenen Instrumentalalbums.
FAZIT: Leicht überdurchschnittlicher Post Rock mit Metal-Bezug ohne allzu weiten Abweichungen von der Genre-Norm. Die Hooks reißen PG.LOST aus der Masse heraus.
Punkte: 10/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 11.10.2016
Kristian Karlsson
Mattias Bhatt, Gustav Almberg
Martin Hjerstedt
Pelagic / Cargo
54:12
16.09.2016