PAINFUL haben einen dämlichen Namen, kommen ungefähr aus dem Schwarzwald und spielen … Schwarzmetall mit starker Death-Metal-Note. Scherz gemacht, totgelacht, aber zur Sache: Dass die Band auf "Imagines Pestis" obendrein dem Schwarzen Tod, also der Pest Rechnung trägt, passt zu ihrer allzu typischen, völlig unoriginellen und darob abgeschmackten Musik.
ATROCITYs Alex Krull hat der zweckmäßig arrangierten und gespielten Musik eine zweckmäßige Produktion verpasst. PAINFUL grooven und walzen brav vor sich hin ("Lurking Shadows") und dürften schlichten Gemütern gerade durch ihre Gleichmäßigkeit (Mittelmäßigkeit?) gefallen, denn Überraschungen stehen beim Hören dieser schon dritten Veröffentlichung seit 2009 nicht zu befürchten.
Frontmann Krev schreit und grunzt gefällig, die Breaks gelingen in der Regel, und die simplen, aber effektiven Akustik-Intros bzw. -Einschübe wirken wie so oft wie Füllsel um ihrer selbst willen. Die Chose mutet so antiquiert an, dass man sich darüber ärgern mag, sie aber auch nostalgisch verklären darf.
Dieser Rezensent für seinen Teil möchte nicht wieder in die Mottenkiste greifen, denn allein schon die deutsche Extrem-Szene ist momentan um so vieles weiter als PAINFUL, vom internationalen Stand der Dinge ganz zu schweigen. Charmant zumindest: das Finale "(Un)holy Heresy" mit Gastsängerin Kari von INCORDIA, noch so einer Provinzband.
FAZIT: Play it like in approximately 1998 … oder so. OBSCURITY, KROMLEK und wie sie alle heißen mögen, die da zu Recht nie den Durchbruch geschafft haben, entsprechen PAINFUL dahingehend, dass sie völlig gesichtslos klangen und klingen. Brauch man nicht wirklich, so hart es auch klingt und so hehr das Anliegen der Macher sein mag.
Punkte: 6/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 02.02.2016
Axx
Krev
Mucha
Cyrioth
SAOL / H'art
53:10
05.02.2016