Aus Hongkong stammend, mittlerweile in den USA ansässig und mittlerweile mit ihrem fünften Album am Start - QUEEN ELEPHANTINE sind weite Wege gereist und bleiben wohl auch in Zukunft rein stilistisch relativ weit draußen. Diese offensichtliche Edelstein-Konzeptplatte hat es in puncto Drone-Experiment in sich und setzt dort an, wo etwa HORSEBACK jüngst auf die Konsenz-Spur gewechselt sind.
Während Jenks Miller zum fast richtigen Lied gefunden hat, brummen und knarzen seine Kollegen hier immer noch stolz und mit Wonne. "Kala" hat etwas zutiefst Hypnotisches, ungefähr wie die letzte EARTH-Platte, bloß dass die im Vergleich eigentlich viel kürzeren Stücke (bis aufs letzte und beste, das zehn Minuten der Gesamtspielzeit einnimmt) anstrengender sind als jene der Quasi-Erfinder des Subgenres. Die tiefen Frequenzen lässt man sich ebenso gefallen wie das zusätzliche Instrumentarium, das "Kala" wirklich an Klangfarben bereichert, aber die hohen … Feedbacks und andere Störgeräusch schmerzen in diesem Fall einfach nur in den Ohren.
Das ist umso tragischer, weil das Album unterm Kopfhörer eine spannende Erfahrung abgibt, weil sich einiges nur im linken oder rechten Kanal abspielt, sodass man gebannt lauschend dasitzt. Ein jeder mag etwas anderes in "seiner" Musik suchen, und vielleicht können Menschen, die Klang gewordene Spannunng und Entspannung im steten (ZU steten) Wechseln bevorzugen, mehr mit "Kala" anfangen als dieser Rezensent. Schlecht ist das Album aber definitiv nicht, bloß …
FAZIT: … bleibt der Eindruck bestehen, dass die üppige Instrumentierung, derer sich QUEEN ELEPHANTINE behelfen verschenktes Potenzial ist, solange sie dieses unaufhörliche Zuckerbrot-und-Peitsche-Spiel betreiben. Da tun die einstweiligen Gesangsparts richtig gut.
Punkte: 9/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 26.11.2016
Mat Becker
Indrayudh Shome, Samer Ghadry, Srinivas Reddy
Nick Disalvo
Ian Sims, Nathanael Totushek, Michael Scott Isley, Derek Fukumori
Atypeek
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04.11.2016