Diese Finnen … Irgendwo befindet sich dort oben ein Nest aus jungen, spielgeilen Metal-Begeisterten, die den alten Speed so authentisch aufleben lassen wie niemand sonst auf dem ganzen Planeten. RANGERs "Frühwerke" (vermessen angesichts der Jugend der Mitglieder, diese Benennung) waren schon der Stein der Weisen für Freunde des Sounds der ganz alten EXCITER oder RAZOR, und "Speed And Violence" - nomen est omen - steht dem in nichts nach, so abgegriffen sich diese Floskel lesen mag.
Hofft nicht auf einen druckvollen oder gar irgendwie modernen Sound, denn die Scheibe kommt ziemlich blechern daher, was man aber abgesehen davon, dass der Bass im Mix sträflich vernachlässigt wurde, nicht als Manko zu empfinden braucht. Bienenschwarm-Riffs und im Gegenzug erstaunlich melodische Solos, teilweise gedoppelt, bietet die Platte zuhauf, wobei RANGER aber zum Glück auch kompositorisch (im gegebenen Rahmen) nichts anbrennen lassen.
"Speed And Violence" ist nicht für zehn Cent originell, macht aber gehörig Spaß und bietet mit dem langen wie überdrehten 'Satanic Panic' (eine Band am Limit ihrer spielerischen Fähigkeiten?) sowie dem unverhofft kontrolliert wirkenden MAIDEN-auf-LSD-Kracher 'Last Breath' am Ende mindestens zwei Stücke, die jeder Nietenträger kennen sollte.
FAZIT: Einseitig sind RANGER nach wie vor, aber dass auf "Speed And Violence" nichts passieren würde, kann man ihnen nicht vorwerfen. Besser geht retrospektiver Speed Metal aktuell nicht, während sich die noch etwas ungehobelteren MIDNIGHT rar machen.
Punkte: 13/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 09.12.2016
Dimi
Mikael Haavisto, Ville Valtonen
Dimi
Miko
Spinefarm / Universal
36:59
02.12.2016