New School Thrash bieten SADDISCORE auf ihrem ersten Album, seitdem sie 2011 aus der Taufe gehoben wurden und den klassischen Weg gegangen sind, vorab je ein Demo und eine EP zu veröffentlichen. "Demons Of The Earth" lässt allerdings sowohl klanglich als auch schreiberisch zu wünschen übrig.
Die auserwiesenen Vorbilder von SADDISCORE dürften MACHINE HEAD sein, an deren Robert Flynn Sänger Chris immerzu erinnert, egal ob er aggressiv intoniert oder sich an hymnischen Kehrversen versucht, die nicht immer gelingen - einfach deshalb, weil das zugrundeliegende Ideenmaterial zu schwach ist. Die Band rifft und kloppt sich den Wolf, falls sie nicht einen fürchterlich schiefe Ballade einreicht ('Ghost Of Guilt'), doch nichts bleibt hängen.
Selbst die Groove-Parts ('Fsk') muten gestelzt an, und die zwischenzeitlichen Donald-Duck-Vocals regen eher zum Lachen an, als dass sie Kontrastpunkte setzen würden. Schwingen SADDISCORE so richtig die grobe Kelle wie im Titelstück, sodass etwaige Feinheiten erst gar nicht gehört werden können, liegen sie einigermaßen richtig in der Spur.
'All In Our Hands' ist allerdings in seinem bedächtigen Aufbau das beste Stück, auf dem die Band prompt wie ausgewechselt klingt. Irgendwie hinterlässt die Scheibe als ganze den Eindruck, als sei sie zu unterschiedlichen Entwicklungsphasen der Gruppe entstanden. In keinem Fall ist sie aber relevanter Stoff zum Kennenlernen, nicht einmal für hartgesottene Anhänger des Stils … und der Hüpfer 'The Reaper' zum Schluss hätte auch nicht müssen sein.
FAZIT: Deutsches Metal-Mittelmaß - SADDISCORE versuchen sich an coolem US-Modern-Metal und scheitern auf höchstens durchschnittlichem Niveau. Dass hier teilweise alte Hasen am Werk sind, ist peinlich.
Punkte: 5/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 24.11.2016
Jupp
Chris, Caro
Chris, Caro
Peter
Boersma / Soulfood
44:34
21.10.2016