SALIGIA aus der umtriebigen Trondheimer Szene vollziehen eine spannende Entwicklung: Das noch wenig spektakuläre Debüt erfuhr mit seinem Nachfolger "Lvx Aeternae" eine deutliche Steigerung, und das aktuelle Werk setzt noch einen drauf, ohne in dieser Form unbedingt absehbar gewesen zu sein.
"Fønix" bietet nämlich ausgesprochen griffige Songs, die man so nicht von einer Underground-Black-Metal-Combo erwarten würde, zumal diese als Duo agiert und dem Prinzip "alles geht" folgt, statt bewusst auf die Masse zu schielen. Genau diese könnte mit den aktuellen Songs aber prinzipiell einiges anfangen, obwohl sie zwischen sieben und zehn Minuten lang sind.
Dafür gehen SALIGIA aber ohne Ambient-Schmu vor und verarbeiten eine Fülle von Ideen speziell auf melodischer Ebene. Gleichzeitig wechseln sie ihre Gangart innerhalb der stimmig mäandernden Kompositionen so häufig, dass es sich jeweils praktisch um mehrere handeln könnte, die miteinander verwoben wurden.
Drum gibt es eine Menge auf "Fønix" zu entdecken - nicht nur inhaltlich in Anbetracht des Textkonzepts. Ahzari als musikalischer Kopf packt mit seiner Stimme wie nie zuvor und holt dadurch einen sehr späten Genre-Pokal für die Saison 2015 nach Hause.
FAZIT: Wer den Inzestclub um DØDSENGEL, MARE, VEMOD und das Label Terratur Possessions allgemein schätzt, muss SALIGIA spätestens jetzt ein Ohr leihen. Origineller wie traditioneller Black im gekonnten Spagat ist das hier, nicht mehr und nicht weniger.
Punkte: 13/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 27.01.2016
Ahzari
Ahzari
Ahzari
V.
Ván / Soulfood
54:45
18.12.2015