Um ihren Blues bestmöglich zu inszenieren, hat sich Power-Röhre und Songschreiberin Sari Schorr mit erlesenen Namen umgeben: Neben Produzentenstar Mike Vernon sorgt vor allem der Name Innes Sibun (u.a. Robert Plant) als Sechssaiten-Kompagnon für aufsehen, aber die Musik als solche auf dem Album genügt, um Blues-Mainstream-Fans auch ohne Namedropping zum Kaufen zu bringen.
Die souligen Tracks "Ain't Got No Money" und "Oklahoma" sind nur eine Facette der Künstlerin, deren Stimme manchmal an eine Wiedergängerin von Tina Turner denken lässt, aber auch mit Melissa Etheridge oder Beth Hart assoziiert werden kann. Der jüngere Stil der letztgenannten ähnelt dem von Schorr auch, denn auf "A Force Of Nature" geht es dem Titel zum Trotz beschaulich zu, ohne dass man den Rock vermissen würde.
Das swingende "Aunt Hazel" ist einer der Höhepunkte der Platte, und die Frontfrau gewinnt selbst der ausgelutschten Leadbelly-Nummer "Black Betty" noch frische, aufbegehrende Facetten ab, wohingegen "Stop! In The Name Of Love" generell ein unverbrauchtes Werk markiert und derart reduziert wie hier tatsächlich zwingender klingt als im Original. Die Halbballaden "Work No More" (mit Walter Trout) und "Letting Go" runden den Kanon ab.
FAZIT: Kurzweiliger Blues mit einigen Rock-Anteilen, der sich trefflich in die eher kommerzielle Lesart (mit Pop- und Soul-Versatz) der Stilistik einreiht, wie sie von den oben Angeführten auch bekannt ist. Nicht originell, aber edel und dank der Stimme mit hohem Identifikationsfaktor.
Punkte: 11/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 23.09.2016
Kevin Jefferies
Sari Schorr
Innes Sibun, Walter Trout
Jesus Lavillas, Anders Olinder
Kevin O'Rourke
Manhaton
53:45
02.09.2016