Ihr sage und schreibe zehntes Live-Album ist "Let Me Feel Your Power": SAXON gehen auf der Bühne immer, während sie zumindest Nicht-Die-Hard-Fans mit ihren Alben schon seit frühestens "Unleash The Beast" (das gilt für den Rezensenten) mehr oder minder kaltlassen.
Da die Stücke jeweils in München, Brighton und Chicago mitgeschnitten wurden, fällt es dem Betrachter schwer, authentisches Konzertfeeling zu spüren, aber das ist im Grunde auch schnuppe - genauso wie die Tatsache, dass die Band zum zigsten Mal ihre Standards abklappert. Eigentlich ist jede Zeile, die man darüber schreibt, eine zu viel, aber nun gut, die Pflicht erlegt es uns auf ...
Biff ist wie gehabt besser bei Stimme als in seinen Flegeljahren und wirkt genauso jung geblieben wie der Rest der Band, allen voran natürlich Bassist Nibbs Carter. Ach ja, die Aufmachung: UDR sind bekannt dafür, sich keine Schande zu machen, was Verpackung und Qualität des Inhalts betrifft. In dieser Hinsicht bildet "Let Me Feel Your Power" keine Ausnahme und ist als Doppel-CD, die für ein Zubrot, das sie den Machern zufolge darstellen soll, viel zu hochwertig aufgezogen wurde, mit DVD als eigentlichem Aufhänger das investierte Geld wert.
Würde nun jemand die Band fragen, was sie zu so vielen Konzertveröffentlichungen motiviert und worin das Besondere dieser hier liegt? Seid ihr so arm dran, dass ihr möglichst oft live auftreten und das Ganze hinterher zwanghaft verwerten müsst? Es wäre keine Überraschung angesichts des gegenwärtigen Klimas im Musikgeschäft, aber im Ernst: eine Band von diesem Profil?
FAZIT: Saxon live.
Erschienen auf www.musikreviews.de am 21.09.2016
Nibbs Carter
Biff Byford
Doug Scarratt, Paul Quinn
Nigel Glockler
UDR
2+ Stunden
23.09.2016