Bei SEVEN IMPALE hat seit ihrem Debüt die Komplexität zugenommen, doch dies schadet der Musik der Norweger nicht. Die junge Band zeigt sich verblüffend abgeklärt, wobei „Contrapasso? zwar die eindeutige Handschrift von Toningenieur Iver Sandøy (u.a. ENSLAVED) trägt, aber stets eine in sich selbst ruhende Band zeigt.
Das mit der Ruhe sollte man wohlweislich unter Vorbehalt verstehen, denn in diesen Songs geht es nicht nur quantitativ hoch her, was die Vielfalt der instrumentalen Klangfarben angeht, sondern auch in Sachen Ideenqualität. SEVEN IMPALE verwursten das fette Orgel-/Bläser-Mett von Van der Graaf Generator und Deep Purple mit ebenso feisten Doom-Riffs, Zappa-Spinnerei sowie gewollt mysteriösem Schlagenbeschwörer-Gesang zu schwerer Kost von gehöriger Theatralik. Retrospektiv klingt die Chose dann aber nur noch ansatzweise, wobei etwa ‚Heresy? sogar etwas von THE MARS VOLTA zu besten Zeiten hat.
Hängen bleiben Teile des Ganzen nur nach mehreren Durchläufen, doch dies macht die Scheibe im schnelllebigen Musikgeschehen wertvoll. Letztlich ist darauf nichts lediglich virtuose Heißluft, sondern alles frischer Wind im verkrusteten Vintage-Sektor.
FAZIT: SEVEN IMPALE stehen auf einer Stufe mit ihren jüngeren, weil heute schwächelnden Landsleuten JAGA JAZZIST oder auch KROKOFANT und ELEFANT9, haben aber dank Vocals höheres Massenpotenzial.
Punkte: 12/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 02.10.2016
Tormod Fosso
Stian Økland
Erlend Vottvik Olsen, Stian Økland
Håkon Vinje
Fredrik Mekki Widerøe
Benjamin Mekki Widerøe (Saxofon)
Karisma
55:56
16.09.2016