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Temtris: Enter The Asylum

Stil: Heavy Metal

Cover: Temtris: Enter The Asylum

So richtig ersprießlich war diese seit 1999 aktive Zusammenrottung mit ihrer Mischung aus Nullachtfuffzehn-Thrash, ein paar todesmetallischen Einstreuern und geradezu prosaischem Melodic Metal noch nie, weil sie einfach keine aussagekräftigen, geschweige denn eigenständigen Songs über das konventionelle Pflichtmaße ihres stilistischen Feldes hinaus schreiben konnte. In dieser Hinsicht haben sich TEMTRIS auch 2016 nicht gebessert, sodass "Enter The Asylum" ein austauschbarer Teller unter vielen bleibt, Erfahrung und Glaubwürdigkeit hin oder her.

Was von jeher und auch auf ihrem neuen Album wieder sauer aufstößt, ist die krampfhafte Verschränkung melodischer Gesangsparts mit Aggro-Getue. Beides beherrscht Frontfrau Genevieve zwar leidlich gut, aber der Sinn hinter der ständigen Unterfütterung gewöhnlicher Lala-Melodien mit Gegrunze erschließt sich einfach nicht. Im schlimmsten Fall werden dadurch sogar gute Ansätze verdorben, die "Enter The Asylum" zweifelsohne immer wieder bietet.

Der Sound war bei den Australiern schon immer eine Achillesferse und ist es auch diesemal. Selbst Die besten Tracks (Titelstück, "Darkness Falling" und "Night Stalker") fallen dadurch schneller durch, als sie es eigentlich sollten, obgleich man im Grunde argwöhnen könnte, dass sich gute Lieder durch nichts zerstören lassen. Bezeichnend ergo für das chronische Mittelmaß dieser Truppe? Jawohl, denn sogar wenn man sie sich schönhören möchte, versagt man in gleicher Weise wie sie selbst beim Schaffen von Musik, die mehr als nur das Obligatorische bietet.

FAZIT: TEMTRIS mangelt es auch auf ihrem vierten Album eklatant an Ausstrahlung, was nicht weiter schlimm wäre, würde man originelle Ansätze und Biss heraushören bzw. wäre die ganze Inszenierung - auch optisch - nicht so bieder. Nichts gelernt also? Nein, "Enter The Asylum" ist das nächste schwache Album der Gruppe in Folge und stellt beim Anhören zumindest kein Ärgernis dar, bereitet aber auch keine Freude. No hooks, no fun, kurz gesagt.

Punkte: 5/15

Erschienen auf www.musikreviews.de am 06.07.2016

Tracklist

  1. R.A.M. (Random Access Memory)
  2. Enter the Asylum
  3. Mind Games
  4. The Summoning
  5. Break the Skin
  6. Darkness Falling
  7. Too Deep
  8. Empty Room
  9. Night Stalker
  10. Seasons of Decay
  11. Lament
  12. Phoenix

Besetzung

  • Bass

    Adam Wotherspoon

  • Gesang

    Genevieve Rodda

  • Gitarre

    Anthomy Fox, Anthony Hoffman

  • Schlagzeug

    Wayne Campbell

Sonstiges

  • Label

    Battlegod / H'Art

  • Spieldauer

    41:13

  • Erscheinungsdatum

    08.04.2016

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