Die Schottinnen THE AMORETTES haben bereits mit ihrem Debüt einen guten Eindruck hinterlassen und stagnieren mit diesem Nachfolger auf gehobenem Niveau: Rock im Sinne von Joan Jett, Lita Ford und Co. ist angesagt, allerdings freilich mit jugendlichem Schmiss vorgetragen, der etwa auch THE DONNAS oder SISTER auszeichnet(e).
Bereits der repetitive Opener "Batter Up" macht deutlich, dass es die All-Girl-Truppe massiv auf Zudringlichkeit anlegt. Rein musikalisch bleibt fast alles im höheren Tempo-Bereich, und das mal mehr ("Eyes On The Prize" -Hit, Hit, Hit!) oder ein andermal weniger ruppig ("White Russian"), ohne dass ein Eindruck von Gleichförmigkeit entstünde.
THE AMORETTES versteifen sich auf traditionelle Rock-Strukturen, wie man sie von allem kennt, was diesen im härteren Bereich salonfähig machte, seien es AC/DC oder die ewigen MOTÖRHEAD. In diesem Sinne halten sich etwaige Glam-Anwandlungen in Grenzen, falls sie überhaupt vorhanden sind (wenn, dann eher eingebildet).
Abgesehen von den genannten Stücken seien das stampfende "Man Meat" und "Come 'n' Get It", ein weiterer Gassenhauer für die Zukunft, als Anspieltipps empfohlen. Jetzt gerne mal live erleben, diese Band …
FAZIT: THE AMORETTES sind - möchte man das Fass als Genre-Schublade aufmachen - gegenwärtig eine der, wenn nicht sogar die beste härtere Rockband, in der ausschließlich Frauen spielen. Ihre Musik führt das Erbe der großen Damen des Stils weiter, was bedeutet, dass "White Hot Heat" wie ein frischer Ausleger (THUNDERs Luke Morley produzierte) des Sounds der Endsiebziger anmutet.
Punkte: 11/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 14.07.2016
Heather Mackay
Gillian Montgomery
Gillian Montgomery
Hannah Mackay
Off Yer Rocka / Cargo
44:44
24.06.2016