Die Hessen THE ARTICLE haben zur Verwirklichung dieser EP nichts anbrennen lassen und sich einen findigen Producer nebst Studio gesucht, wobei ihnen die Wacken Foundation, deren Logo auf der Digipak-Rückseite prangt, finanzielle Schützenhilfe geleistet haben dürfe. "The Black Chapter" ist demzufolge sicherlich kein schwarzes Kapitel in der Historie des melodischen Death Metal, aber selbstverständlich auch kein Meilenstein.
Das wäre bei einem Newcomer auf diesem abgegrasten Feld auch erstaunlich. THE ARTICLE machen auch dank des Masterings durch Oberguru Dan Swanö keinerlei "moderne" Einflüsse geltend, klingen aber gleichzeitig auch nicht retrospektiv. Die vier Stücke plus Intro und Outro wurden grundsolide komponiert, mit artigem Gedudel versehen, das die Aggression nicht aushebelt, und etwas steif eingespielt, aber das ist weniger schlimm als das gleichförmige Organ des Sängers, der die allseitige Glanzlosigkeit quasi komplett macht.
Um als neue Band etwas reißen zu können, sollte man unverbraucht daherkommen, aber "The Black Chapter" erfüllt lediglich die Pflicht dessen, was schon einmal viel besser gemacht wurde, statt seine Macher als vielversprechende Band von morgen zu küren. Mit einem Wort …
FAZIT: … langweilig - genau das ist der Allerwelts-Death-Metal von THE ARTICLE, denen bei aller Souveränität in dem, was sie tun, nicht nur Originalität, sondern schlichtweg Aussagekraft fehlt. Man fragt sich beim Hören von "Black Chapter", warum die Mitglieder Musik machen. Sturm und Drang hört sich anders an …
Punkte: 6/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 29.10.2016
Eigenvertrieb / Marburg Records
16:47
14.10.2016