Siouxsie leiht sich von Nick Cave einen Bulldozer und brettert brachial durch die Musikgeschichte. Die Cover-Version von Wanda Jacksons „Funnel Of Love“ ist ein megalomanisches Monster. Gitarren zerschneiden in Zeitlupe den souligen Rockabilly-Song, das Piano darf verhallende Anschläge ergänzen, Electronics flirren, das (künstliche) Schlagzeug scheppert, und bleischwer mahlen Tieftöner dazu. Am Ende erklingt eine Mischung aus verzerrter Orgel und dejustiertem Gitarrensynthesizer und leitet ein Finale aus der Hölle ein. Grandiose Interpretation, die sich locker einen Spitzenplatz zwischen SONIC YOUTH und den SWANS verdient hat.
Auch die beiden umrahmenden Eigenkompositionen sind nicht von schlechten Eltern. Sofia TK und Jack Wendy zerschreddern ihre Musik, prügeln mit Wucht los, um umgehend bis fast zum Stillstand abzubremsen, fahren wieder hoch und fräsen sich bei jedem Tempo konsequent und konstant in die Gehörgänge. Keine Gefangenen. Ob Doom, Schwermetall oder Dubstep. Dabei aber immer eine Spur Zärtlichkeit und Zögern in der Hinterhand. Sofia TK singt dazu betörend, schreit und schickt ihre Stimme durch ein digitales Megaphon. Das passt, nervt nie und gibt der kantigen, teilweise sperrigen Musik immer den Reiz des Verruchten.
FAZIT: „Gold Gold Gold“ ist das Debüt der BLACK CHEETAHS. Ein kurzes, prägnantes und berauschendes Statement, ein Mahlstrom, der nachwirkt. Zwei starke Eigenkompositionen, eine fabulöse Coverversion – was für ein Einstieg. Der erste Longplayer darf gerne kommen.
Erschienen auf www.musikreviews.de am 25.04.2016
Sofia TK
Sofia TK
Jack Wendy
Sofia TK, Jack Wendy (programming)
Eigenpressung/-vertrieb
21:35
04.03.2016