Bei UNLIGHT läuft alles wie gehabt: ungefähr zwei Jahre Sendepause nach dem letzten Album, Black-Death-irgendwas als Sound und schon die siebte Runde für die immerzu beflissene, aber nie richtig überragende Band aus Baden-Württemberg. Die Melodien - das muss man den Machern allerdings lassen, wurden mit der Zeit immer raffinierter.
"Antihelion" atmet deshalb sogar - in seinen besten Momenten - den Geist der Bands der Labels Wrong Again und Black Sun. Es geht also sehr skandinavisch zu, ohne dass das Bestialische zu kurz käme, mit dem UNLIGHT seit je zu Recht hausieren gingen. Die super Produktion für diese Art von Sound spielt der Gruppe dabei in die Hände, leicht verhallt und dennoch gleichermaßen druckvoll wie transparent.
Die Strukturen, die UNLIGHT für ihre Ideen vorgesehen haben, sind gleichwohl bekannt, aber wie gesagt: Das Gleichgewicht zwischen erfreulicher Vertrautheit (hört da noch jemand DISSECTION?) und abgeschmackter Anmutung wurde zu keiner Sekunde verloren.
Die einstweilen eingestreuten Atmo-Parts (beginnt bereits in 'Create and Annihilate') tragen zum Abwechslungsreichtum von "Antihelion" bei, zumal sich die Band auch selbst damit adelt, dass sie eben nicht nur im Baller-Modus zwingend klingt. Bester Beleg dafür: das episch dahinschreitende 'Leveller of Kingdoms'
FAZIT: Es ist zwar nicht unbedingt wieder 1993 im Musikzimmer, wenn man die neue UNLIGHT auflegt, aber die Band versteht es wie momentan nur wenige (nicht nur in Deutschland), den "alten Geist" wieder heraufzubeschwören, ohne wie eine Retro-Veranstaltung daherzukommen. Black-Death the old way vom mindestens Feineren.
Punkte: 10/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 31.10.2016
Blaspherion, Lord Grond, Raptus, Nefastus
War Anthem
46:31
04.11.2016