Belgien brachte einige geschichtsträchtige Hardcore-Bands hervor, die sich zum Großteil durch einen konservativen Stil hervortaten, wie ihn die New Yorker Posse (CRO-MAGS, MADBALL, AGNOSTIC FRONT, BIOHAZARD) etabliert hatte, wobei im Lauf der Jahre Klassiker von LIAR bis NASTY, LENGTH OF TIME bis DO OR DIE und RISE AND FALL entstanden. WHATEVER IT TAKES führen das alte Gloria von Fritten im Feinripp - Klischees erfüllen sie in vielerlei Hinsicht, also darf man sie auch beim Besprechen bemühen - auf zeitgenössische Weise mit einem mehr an Metal fort.
Wenn die Musiker am Metal kratzen (höre das speedige "Teddybear Bastard"), tun sie es ohne jenen Hauch von Pop, der Metalcore so ungenieß- und vorhersehbar macht. "Deathblow" fällt selbstredend nur leidlich progressiv aus, sowohl inhaltlich ("wir gegen die und sowieso alles", "Brüder, vereinigt euch" …) als auch musikalisch (Songs wie Stiernacken) und nicht zuletzt optisch (den Schriftzug vom Tätowierer um die Ecke, das gewollt dokumentarisch wirkende Coverfoto).
Dennoch bleiben WHATEVER IT TAKES für ihren Bereich nahezu maximal abwechslungsreich, da sie eine satte Mischung aus Groove und Tempo bieten, das ausreichend dynamisch produziert wurde. Überraschungen sucht man im Guten wie Schlechten mit der Lupe, aber eine leichte Crust-Kante, die nicht allen Genre-Truppen beschieden ist, lässt sich nicht leugnen. Gutes, lauteres Ding also … und laut hören.
FAZIT: Vertonte Überwindung jeglicher Unbill durch die Entmachteten und Stimmlosen, die es am nötigsten haben. WHATEVER IT TAKES spielen stereotypen, aber glaubwürdigen Hardcore der US-Schule mit Metalllegierung und aufrichtiger Wut auf … genau, whatever.
Punkte: 9/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 21.04.2016
Nico
Hans, Tim
Tim
Nick
BDHW / Soulfood
32:45
29.04.2016