Ein gemischtgeschlechtliches Duo aus Tirol, das mithilfe des Hole-Produzenten fast so viel Druck macht wie ein Quartett – so lassen sich WHITE MILES beschreiben, ohne auf ihren Stil einzugehen.
Dahingehend schöpfen sie und er aus mehreren Töpfen, allen voran dem des Blues-geschwängerten Riff-Rock. “The Duel” lebt von seiner Unmittelbarkeit und der Stimme von Gitarristin Medina, einer stattlichen Röhre mit darunter hörbarem Herzblut. Drummer Lofis mal betriebsames, mal grooviges Spiel ist als potenzieller Erfolgsfaktor aber nicht wegzudenken, weshalb man im besten Sinn von einer Gemeinschaftsarbeit sprechen darf.
Mit relativ schlichten Mitteln schaffen WHITE MILES dank scheinbar rigoroser Auswahlverfahren, was kompositorisches Fallobst betrifft, einen gleichermaßen fidel tanzbaren wie staubig schleppenden Liederreigen der fast schon zwangsweise Vergleiche zu den Beinahe-Namensvetern (und -basen) White Stripes heraufbeschwört.
FAZIT: Das Projekt darauf Jack White und so) zu reduzieren wäre aber zu kurz gegriffen, da es eben wesentlich mehr Einflüsse geltend macht. Gutes Ding, wenn auch vom Prinzip her weiter ausbaufähig.
Punkte: 9/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 03.04.2016
Medina
Medina
Lofi
Long Branch
35:05
01.04.2016