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Wild Throne: Harvest Of Darkness

Stil: Rock

Cover: Wild Throne: Harvest Of Darkness

Obacht, Freunde ungezügelter unkonventioneller Rockmusik. WILD THRONEs Debüt „Harvest Of Darkness“ kommt ein Jahr nach Veröffentlichung in den USA jetzt auch endlich auf den europäischen Markt.

Das US-Trio, deren vorausgeschickte EPs für einigen Hype sorgten, lässt tatsächlich vom ersten Ton an aufhorchen und ist in der Summe schwer zu beschreiben. Da wären die wilden Kompositionen, denen Strophe-Refrain-Strukturen weitestgehend fremd sind, dennoch aber selbige haben, da wäre der prägnante und prägende expressive Gesang, der mit seinem stressigen Unterton sicher für konservative Hörer ein K.O.-Kriterium ist und da wären letztlich die abgehackte Gitarre, deren Soli mit spastischem Mittelfinger und die sehr akzentuierte Rhythmussektion zu nennen. Bei aller Wildheit und gefühlten Strukturlosigkeit der Songs bleiben aber immer ausreichende Momente und Melodien im Gesang, die sich sofort im Ohr verbeißen. Das ist kein sinnloser Krach (OK, frag nicht deine Eltern), sondern ein gut durchdachter Angriff auf das subcortikale Zappelzentrum, das die Füße nicht stillstehen lässt und zu unkontrolliertem Fäusterecken zwingt. Und entgegen Vermutungen ob des Bandnamens sind WILD THRONE kein Black Metal, eigentlich gar kein Metal, sondern eben wilder progressiver Rock, der heutzutage schwer zu finden ist.

All das macht in der Summe ein überraschend eingängiges und brodelndes Werk, das auch nach zig Durchläufen immer wieder mit liebevollen aber nicht selbstverliebten Details aufwartet und zu begeistern weiß. Rock steht hier für den Stein, den frisch Verliebte auf der Demo gegen die Gleichschaltung der Musik werfen, für die Felslawine, die talwärts Richtung Villenviertel rauscht, nicht aber für das unverrückbare Felsmassiv, das den Stonerfreak in Verzücken versetzt.

FAZIT: In the name of namedropping: ZEN GUERILLA auf Speed treffen auf MC5 und füllen MASTODON Kerosin in den Tank. Das klingt irre, das sind WILD THRONE im positiven Sinne aber auch. Endlich mal wieder eine Band, die sich was traut. Großartig.

Punkte: 14/15

Erschienen auf www.musikreviews.de am 09.09.2016

Tracklist

  1. Harvest Of Darkness
  2. Shadow Deserts
  3. Fear Yourself
  4. Lone Lust
  5. The Death Of A Star
  6. Blood Maker
  7. I Of The Prism
  8. War Is A Romance
  9. Born To Die
  10. The Wrecking Ball Unchained
  11. Trans

Besetzung

  • Bass

    Jeff Johnson

  • Gesang

    Joshua Holland

  • Gitarre

    Joshua Holland

  • Schlagzeug

    Noah Burns

Sonstiges

  • Label

    Roadrunner

  • Spieldauer

    54:38

  • Erscheinungsdatum

    09.09.2016

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