YUGAL aus der schönen Bretagne sind weiterhin Hüpf-Metal der besseren Sorte. Davon abgesehen, dass ihr erstes vollständiges Album einen leicht orientalischen Einschlag hat, bietet es mehr vom selben Alten, aber die Franzosen dürfen sich mit ihrem Ehrgeiz rühmen.
"Chaos And Harmony" zeugt nämlich deutlich vom Willen zur Originalität und Mut, einen Blick über den Cavalera-Tellerrand zu wagen. Allgemeinplätze bedienen YUGAL allein schon deshalb nicht, weil die beiden Gitarristen sich wohl auch als solche verstehen und ambitioniert aufspielen. Die Leads, die sich durch alle recht kompakten Tracks der Scheibe ziehen, sorgen für ein ziemlich eigenes Flair, das Mitbewerber auf dem Groove-Metal-Campus in dieser Form nicht besitzen.
Unter den Stücken tun sich insbesondere das teils federnde, teils plattwalzende 'Heavy Mental' und das schleppende 'Lost Mind' hervor. 'Illusion of Time' ragt als Bekenntnis zu progressiven Strukturen ebenfalls heraus, und es ist lediglich Schreihals GuiGui, der hinter der Variabilität seiner Mitstreiter zurückbleibt.
FAZIT: Davon abgesehen, dass YUGAL ein paar griffige Gassenhauer fehlen (ein Muss eigentlich in ihrem Subgenre), sollten sie erste Anlaufstelle für Hörer sein, die nach Alternativen zu etwa SOULFLY oder gar EKTOMORF suchen.
Punkte: 9/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 16.12.2016
Mogo
GuiGui
Quentin, Adrien
Kévin
Eigenvertrieb
44:23
02.12.2016