Niederer als ZANTHROPYA EX rangieren innerhalb Deutschlands vermutlich nur DEBAUCHERY. Der stumpfe Death Metal, den die dankenswerterweise fünfte Veröffentlichung der Band enthält, wurde fett produziert und dürftig komponiert, womit sich wenig daran ändert, was die Gruppe ausmacht bzw. eben nicht.
Monsieur Schinder Papst wirft mit Kraftausdrücken um sich, geriert sich zum Outlaw und möchte Kampfgeist versprühen, was trotz bemühter "Epik" mit einer Handvoll behelfsmäßiger Melodien ("Verf!cktes St3rben", das Interludium "Er.Wache") nicht so recht gelingen mag. Das verbissen groovige Moment der Songs geht nach zweien davon auf den Zeiger, und leider wurde die Stimme des Frontmanns so gut abgemischt, dass man seine im schlechtesten Sinn fantastischen (größenwahnsinnigen) Texte gut versteht. Überhaupt hapert es sicherlich nicht am Sound, wenn man auf aufgebauschtes Nichts steht, sondern schlicht an zwingenden Ideen.
SIX FEET UNDER machen das Beste aus ihrer nahezu methodischen Simplizität, bei ZANTHROPYA EX wirkt sie keineswegs gezielt, sondern unbeholfen, ergo …
FAZIT: … provinzieller Mief voller Gewalt- und Übermachtsfantasien, die den Hörer kopfkratzend zurücklassen - "Neuer Gott" ist ein Armutszeugnis sowohl für die federführenden Musiker als auch für die Plattenfirma, die so etwas veröffentlichen muss. ZANTRHOPYA EX wären früher in den Jugendzentren des Landes versumpft, wo sie immer noch hingehören.
Punkte: 5/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 02.02.2016
Abyssos
Schinder Papst
JenZo’, Crox
Lörk
SAOL / H'art
20:56
05.02.2016