“Speed Rock and roll punk influencé par Motorhead“, schreibt der französische Mad Butcher zutreffend über das Debüt von 11LOUDER.Sänger Punks Stimme steuert kräftig Richtung Lemmy und haut rau und räudig die biestigen, recht schlicht gehaltenen Textfragmente raus. Ob „Spanking Lady“, die tagsüber süße Miss Jeckyll und nächtens die strafende Mistress Hyde aus dem SM-Studio nebenan, die Botox-Lüge (was nützt äußere Straffheit, wenn’s innen gammelt?), verrückte Teenager, der Sex-Maniac, der von der Pornokarriere träumt und doch nur ein verlogener Depp ist – hier geht’s voll auf die Zwölf, für fein gestanzte Formulierungen bleibt keine Zeit.
So goes the music. 11LOUDER verbinden Punk mit Metal und Rock’n Roll, es wird ruppig drauflosspielt, das Tempo ist hoch, ohne dass sich vergaloppiert wird. Nicht alle Stücke haben die mitreißende melodische Power wie der Opener, „This Is My…“, das fast als Breakmonster durchgehende „The Song Of The Man“ oder das Titellied. Aber einen Komplettausfall gibt es ebenfalls nicht, selbst wenn das Writing blass bleibt, kracht’s ordentlich.
Der gelegentliche Chorgesang ist knuffig, technisch natürlich nicht perfekt, aber voller intensiver Kneipenatmosphäre. So muss es bei dieser Art von Musik sein. Das gilt auch für die Soli, die kurz, knapp, knackig sind. Ganz egal ob von Gitarre, Bass oder Drums. Punk und seine Kumpels bollern mit der Dampframme über den Rock’n’Roll Highway, und geben auch als Fußnote zu MOTÖRHEAD eine richtig gute Figur ab.
FAZIT: Das 11LOUDER aus Dijon stammen, ist eine glatte Überraschung, da die fette Krachmachermusik doch in allen Belangen Pub-tauglich ist. Der Teufel hat den Schnaps gemacht, und der liebe Gott den Rock’n’Roll, um ihn wieder auszuschwitzen. Bands wie 11LOUDER sorgen dafür, dass Anhänger beider Fraktionen stramm und ungeschliffen bedient werden. Lemmy lächelt dazu.
Punkte: 10/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 15.01.2017
Adrien
Punk, Simon
Martin, Punk
Simon
Bad Wolf Records/Zone Onze/Sammy la Prod/Maloka/CPA
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29.10.2016