Pub Rock galt stets als despektierliche Einordnung für drittklassige Gitarrenbands, die sich selbst manche im Sog der NWOBHM gefallen lassen musste, steht aber auch synonym für erdige Härte mit Blues-Bezügen, der sich auch diese Australier verschrieben haben.
BLACK ACES stampfen sich elfmal durch die Referenzhölle ihrer Heimat (AC/DC, Rose Tattoo) und wahren dabei eine aufrechte Haltung, nicht zuletzt dank Frontmann Tyler Kinders sympathischem Reibeisen-Organ, das wiederum Ähnlichkeiten zu Blacky Lawless von W.A.S.P. aufweist. Die Gruppe scheint alle Zeit der Welt zu haben und nutzt sie ausgiebig, statt auf die Tube zu drücken, wodurch der Eingängigkeit zuliebe gegrölte Chöre besonders gut zur Geltung kommen.
Wer sich so zurückhaltend gibt (abgesehen vom flotten ‚Cut You Lose‘, im Übrigen nicht der beste Song), mag mancherorts der Behäbigkeit bezichtigt werden, aber wo wesentlich erfolgreichere Angus-Nachahmer (Airbourne) im mittleren Tempobereich beliebig wirken, behalten die Songs dieser Zusammenrottung jeweils ihr Gesicht; das verdankt sie prägnanten Hooks, beseelter Lead-Arbeit und ebenjener Stimme. So einfach kann es manchmal sein.
FAZIT: Die Produzenten-Ikone Mark Opitz (AC/DCs "Powerage", INXS, etc.) hat für ihre Landsleute BLACK ACES elf klassische Hardrock-Songs klanglich aufbereitet, die trotz offensichtlicher Modernitätsverweigerung ihrer Schöpfer nicht abgestanden miefen, sondern über längere Zeit hinweg fesseln bzw. auch in regelmäßigen Abständen gern wieder aus dem Regal gezogen werden. <img src="http://vg04.met.vgwort.de/na/7a5c45d901c04f61a8934fb31f38e648" width="1" height="1" alt="">
Punkte: 11/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 30.11.2017
Off Yer Rocka / Cargo
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03.11.2017