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Champion Jack Dupree: Live At Rockpalast 1980

Stil: Blues

Cover: Champion Jack Dupree: Live At Rockpalast 1980

Der Wahl-Europäer William Thomas "Champion Jack" Dupree - nicht wegzudenken aus der Geschichte des unverwüstlichen Zwölftakters - wirkte nach seinem Umzug aus den Staaten auf die Musik von Clapton und Mayall ein wie kein Zweiter, war also maßgeblich am frühen britischen Blues-Boom beteiligt, ein Stil-Lehrer für die jungen, hungrigen Weißbrote. Bei dem hiermit würdevoll aufbereiteten legendären Konzert im Rockpalast bracht der Ex-Boxer, der 1992 an Krebs versterben sollte deutschen Freunden von urigem Blues mit untrüglichem Boogie-Piano allerlei Gassenhauer auf der Höhe seines Handwerks nahe.

Dupree bietet unzerstörbare Ohrwürmer wie 'Down By The Riverside' und 'You Can Make It If You Try' auf zeitlose wie frische Weise dar, gleichfalls das unendlich oft gecoverte Mantra 'Baby, Don’t Go', dessen Titel zur Floskel der Rock- und Popgeschichte schlechthin wurde, oder das ungleich jazzige 'Salt Pork, West Virginia'.

Sein Feeling kommt insbesondere im völlig relaxten wie virtuosen 'Bring Me Flowers (While I’m Living)' zum Tragen, gleichzeitig da sein Spiel bei anhaltender Geruhsamkeit immerzu beeindruckt, ohne irgendwie schillernd oder angeberisch anzumuten. Immerhin ist Dupree seinerzeit längst ein alter Hase gewesen.

Der Gig bewegt emotional bis heute und kommt auch ohne Rhythmusgruppe feist daher. Der federnde Blues-Standard 'One Scotch, One Bourbon, One Beer' von Rudy Toombs (bekannt geworden durch Amos Milburn) steht vielleicht stellvertretend für die Gangart Duprees, der im Zusammenspiel mit Kenn Lending Stehgreif Großartiges leistet, ohne sich in irgendeiner Form Anstrengung anmerken zu lassen. Die beiden agieren oft kontrapunktischm, indem sie augenblicklich aufeinander reagieren wie alte Swing-Hasen. Dadurch zeigt sich wieder einmal, …

FAZI: … dass alle Musik letztlich eine einzige ist, wenn man mit Herz wie Hirn bei der Sache ist. Toller Ur-Blues-Gig und Zeitzeugnis eines großen Künstlers, der Genre-Historie geschrieben hat.

Erschienen auf www.musikreviews.de am 04.04.2017

Tracklist

  1. Intro
  2. I Don’t Know
  3. One Scotch, One Bourbon, One Beer
  4. Schooldays
  5. Ain’t That A Shame / Swanee River Hop / On Blueberry Hill
  6. Drinkin’ Wine Spo-Dee-O-Dee
  7. Marriage (Talk)
  8. Bring Me Flowers (While I’m Living)
  9. Jack’s Pinetop Boogie
  10. You Can Make It If You Try
  11. Baby, Don’t Go
  12. Bad Luck
  13. Rockin’ The Boogie
  14. Salt Pork, West Virginia
  15. Down By The Riverside
  16. The Saints
  17. Mean Old Frisco
  18. It’s Now Or Never

Besetzung

  • Gesang

    Champion Jack Dupree

  • Gitarre

    Kenn Lending

  • Sonstiges

    Champion Jack Dupree

Sonstiges

  • Label

    MiG / Indigo

  • Spieldauer

    58:35

  • Erscheinungsdatum

    03.03.2017

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