„Kommt, Leute, für unseres zweites Album brauchen wir einen rasanten Einstieg. So mit ordentlich Feedback in den Gitarren. Genau, auch mit Gegniedel. Und die Drums müssen wild sein. Und schnell. Ja, vor allem schnell. Und ich kreisch da ein bisschen extrem drauf rum. Irgendwas von Flammen und brennen.“
So muss es gewesen sein, als CRAVEN IDOL sich Gedanken über ihr zweites Album gemacht haben. Mit ihrer rückwärts-orientierten Mischung aus Thrash Metal, Speed Metal und Black Metal haben die vier Briten natürlich alle Freiheiten, da kein Risiko besteht, eine große Fan-Schar zu verprellen. Und wenn man aus GB kommt, muss man natürlich bei solcher Musik ein klein wenig nach den Übervätern VENOM klingen.
Und das machen CRAVEN IDOL. Und sie machen es gut. Weil sie VENOM nicht kopieren, sondern als Einfluss aufnehmen und verarbeiten. Weil sie bei den meisten Songs klingen, als ob der Drummer die Duracell®-Batterie in seinem Uhrwerk eingebaut bekommen hat und noch sehr schnell holzt, wenn andere schon zusammengebrochen sind. Weil sie trotz aller Blicke zurück, keine Stümper sind, sondern spielen können. Und Melodien zaubern. Und coole kurze Gitarren-Solos einbauen, die meist ebenso überraschend melodiös sind. Weil die Songs gerne an der Grenze des Machbaren gespielt sind und doch tight bleiben. Und weil der Gesang reichlich angepisst klingt und immer wieder über die Spitze geht, ohne komplett falsch zu wirken oder zu nerven. Weil CRAVEN IDOL beinahe beständig die Fünf-Minuten-Marke knacken und dennoch nicht langweilen.
FAZIT: Und letztendlich, weil „The Shackles Of Mammon“ immer mehr Spaß macht, je öfter man das Album gehört hat. Doch, CRAVEN IDOL gehören zu den besseren Vertretern der Speed-Black-Retro-Schiene.
Punkte: 11/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 21.05.2017
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