Europäischer Power Metal wird auf dem Kontinent nirgendwo mehr so konservativ gespielt wie in Schweden, wo sich auch 2017 noch manch unverbesserlicher Musiker tummelt, der die Formeln der frühen HELLOWEEN noch nicht leid ist. Dazu gehören auch diese Schweden, die mit ihrem Debüt einen gelungenen, wenn auch inflationären Genre-Beitrag leisten.
CROMONICs Sänger Pasi ist zugleich auch Frontmann von FRETERNIA und war vorher bei IRONWARE, kennt sich also bestens mit der Materie aus. Seine Mitmusiker danken es ihm, indem sie Stücke auf seinen Leib schneidern, die sich als Ton gewordene Genre-Visitenkarten herausstellen. "Time" strotzt vor Epik im Kompaktformat - kein Song außer dem weitschweifigen Schwachpunkt (relativ betrachtet) 'The Hunt' überschreitet die Marke von sechs Minuten - und bietet Melodien, die noch relativ frisch klingen, obgleich sie sich typischerweise für Singalongs aufdrängen.
Vorhersehbar agieren CROMONIC auf ihrem angestammten Feld dennoch nicht. Das beweist nicht zuletzt auch die Tatsache, dass ihre eigenen Tracks spannender sind als das naheliegende FRETERNIA-Cover 'Dragonsong' zum Schluss. Klar ist "Time" experimentierfreie Zone, aber mal ehrlich: Dass Kollegen wie SONATA ARCTICA zuletzt eher wie Testlabors klangen, als Dienst am Fan zu leisten, war nicht wirklich ersprießlich, oder?
FAZIT: Klassischer Euro Metal, überdurchschnittlich in Song und Darbietung.
Punkte: 10/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 18.06.2017
Eigenvertrieb
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02.06.2017