Heutzutage noch originell zu klingen, ist im Death Metal nicht ganz einfach. Den Jungs von DAMNATION DEFACED aus Celle gelingt das aber recht gut. Der Grund dafür ist die sehr eigene Klangfarbe, die bewährte Death-Metal-Rezepte mit Space-artigen Synthesizern mischt. Das Ergebnis klingt aber nicht nach sphärischer Verträumtheit, sondern eher nach einem Angriff der Außerirdischen. Denn neben dem Synthesizer gibt es alles, was Death Metal ausmacht: Growls, schnelle Drums und auch Raum für die Gitarre. Und wenn die Synthesizer doch einmal drohen, zu poppig zu werden, wie in „The Key To Your Voice“, wird rechtzeitig wieder die Dampfwalze angeschmissen.
So klingt das Album mal brachial, mal ruppig, an vielen Stellen auch episch und dabei immer eigenständig. Besonders überzeugend gelingt dieser Mix im Titel-Track „Invader From Beyond“, aber auch die Songs, die eher dem klassischen Death Metal folgen und die Space-Elemente nur sehr dezent einsetzen, wie „The Observer“, sind abwechslungsreich und mehrfaches Hören wert.
Den sehr klaren Sound hat die Szene-Legende Dan Swanö besorgt, der auch ein paar Keyboard-Klänge beisteuerte.
Der Drittling von DAMNATION DEFACED hinterlässt einen sehr guten Gesamteindruck. Abgerundet wird das ganze durch die detailverliebte Covergestaltung, die perfekt zum Sound der Band passt.
FAZIT: „Invader From Beyond“ folgt auf allen Ebenen einem Space-Konzept. Das funktioniert erstaunlich gut und die Jungs von DAMNATION DEFACED haben hier ein wirklich außergewöhnliches Death-Metal-Album vorgelegt.
Punkte: 11/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 19.10.2017
Kim-Patrick Friedrichs
Philipp Bischof
Lutz Neemann, Lutz Gudehus
David Hambach
Lucas Katzmann
Apostasy Records
42:25
06.10.2017