Mit einem bitter-zynischen „Das Leben ist schön!“ startet das Münchner Duo DANKESCHATZ in ihr erstes Album. Geschliffen ungehobelter Punk in kompaktem Format mit Schlagseite Richtung Alternative/Grunge - das ist sicher nicht Innovation in Reinform, aber meistens gut und wiedererkennbar umgesetzt: Geht ins Ohr, bleibt im Kopf, wie es in dem alten Rundfunk-Slogan heißt.
Wirklich denkwürdig wird „Jaja...“ aber erst durch die exzentrische Lyrik und Darbietung von Bogdan Brakalov: Wie eine Mixtur aus <a href="https://www.youtube.com/watch?v=IP33GgLEWS4" rel="nofollow">Jan Windmeier</a> und den beiden Frontkrähen von SOAD verschafft er sich keifend, sprechend, oder auch durchaus emotional singend Gehör, scheint zu hundert Prozent hinter jeder Silbe zu stehen, sich nie in seichtem Fahrwasser zu verlieren.
Am schönsten ist es mit den beiden Monaco-Franzen, wenn sie so völlig ungezügelt und gallig vom Leder ziehen wie im zitierten <a href="https://www.youtube.com/watch?v=N_caUZ1_R3A" rel="nofollow">“Pathetisch“</a>, dem dadaistischen Durchgebrannte-Sicherungen-Song „Brainbowling“ oder ihm fröhlich verzweifelten „Terz“.
Mangelware sucht man hier zwar ohnehin vergeblich, breiter ausgewalzte und/oder ernsthaftere Stücke („Murmeltier“, „Am Ende“) zünden lediglich nicht so unmittelbar und explosiv.
FAZIT: „Das Leben ist schön/Das Leben ist herrlich/Ach, fick dich ins Knie/Ist sicher ästhetisch“. Genauso kraftvoll, ehrlich, ranzig, und pointiert ist dieses, auf jeden Fall antestenswerte Debüt.
Punkte: 12/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 02.09.2017
Bogdan Brakalov
Bogdan Brakalov
Chris Gschweeny
RecordJet
17:00
16.05.2017