Elektronisch verbrämter Metal aus Texas: DARKE COMPLEX klingen streckenweise stark nach einer Mischung aus LINKIN PARK und der Wirrnis von SLIPKNOT, ohne allerdings das Popappeal der ersteren oder das Abgründige der letztgenannten zu vermitteln. "Point Oblivion" klingt in seiner Gesamtheit fies oberflächlich und auf Kommerz gebürstet, womit es seinem Namen gerecht wird.
Die Scheibe ist schnell vergessen, egal ob man zu schätzen weiß oder nicht, dass die Gruppe knallige Tanzflächen-Songs der Marke 'Nothing Within' teils (schlecht) gerappten Baladen wie 'Abandoned' gegenüberstellt. Piekfein produziert wurde das Ganze obendrein, was den Eindruck, man lausche hier einem rein oberflächlichen Klangbild, zusätzlich verstärkt. In die Tiefe schürfen kann man auf diesem Album nicht.
Das WALTARI-mäßige (die Amis dürften indes noch nie von den Finnen gehört haben) 'Void' dürfte vor dem schnöde geradlinigen Alternative-Schmachter 'Memory Museum' allerdings seinen Chart-Zweck erfüllen.
FAZIT: Dröge Modern-Metal-Kiste, die unangenehme 90s-Crossover- und NüMetal-Klischees wiederaufleben lässt.
Punkte: 4/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 17.05.2017
Spinefarm / Universal
45:06
05.05.2017