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Deadsmoke: Mountain Legacy

Stil: Stoner Rock

Cover: Deadsmoke: Mountain Legacy

Wie es sich gehört, haben sich DEADSMOKE im zweiten Anlauf gesteigert, was nicht nur an Neuorganist Claudio Rocchetti von der Gruppe In Zaire liegt. Die Italiener konzentrieren sich jetzt von Song zu Song jeweils auf eine Stärke, statt zu versuchen, selbige zu bündeln, womit sie sich in der Vergangenheit ein ums andere Mal selbst aus dem Zusammenhang gerissen haben.

Ihr Debüt zeichnete sich durch oppressive Härte aus, die aktuell im instrumentalen ‚Endless Cave‘ hervorgekehrt wird und generell zum Tragen kommt, wenn kein Gesang erklingt; im Übrigen scheint er auch nicht mehr nur verhalltes Beiwerk zu sein , und gibt es Texte, fährt das Quartett die Lautstärke zurück, um diese in den Brennpunkt zu stellen. Darüber hinaus wurde die Scheibe live eingespielt, und die Band wagt vorübergehend energischere Grooves wie jenen von ‚Emperor Of Shame‘.

Dieser herausragende Track stößt ebenso wie das abschließende Titelstück mit Geschrei in garstige Sludge-Gefilde vor, wie man sie vom Einstand kannte. Zwischendurch herrscht wiederholt Leerlauf (bedingt wohl durch die Stegreif-Produktion), der nicht sein müsste, so die Musiker im Vorfeld einer Veröffentlichung – diesen Fehler begehen sie nun schon zum zweiten Mal – mehr Ideen sammeln würden, statt schnell zu schießen. Drone-Elemente deuten im Fall von DEADSMOKE also unzweideutig auf Einfallslosigkeit hin.

Wie selbstgenügsam die Azzurri weiterhin aufspielen, adelt sie als Überzeugungstäter, also zu den Lichtblicken: die ersten zwei Minuten des eröffnenden 'Malevolent Path', das die B-Seite einläutende Monstrum 'Wolfcurse' und losgelöst von der Musik das wahrlich stimmungsvolle Cover, mit dem die Jungs ihre Düsternis ganz unaffektiert auf den Punkt bringen. Es geht also doch, bloß müssten sie das jetzt mal hörbar machen.

FAZIT: Als relativ erfahrene Band begehen DEADSMOKE immer noch ärgerliche Kardinalsfehler und leiden unter den einschlägigen Kinderkrankheiten des Doom - an Langatmigkeit, dröhnender Redundanz und einem akuten Mangel an aussagekräftigen Melodien. Darum wirkt „Mountain Legacy“ der Verbesserung zum Trotz immer noch nicht wie der Weisheit letzter Schluss und ist eine typische Szene-Veröffentlichung, die über den psychedelischen Untergrund hinaus kein Gehör finden wird. <img src="http://vg09.met.vgwort.de/na/4eba5d0a773746b2a3de219f5930a823" width="1" height="1" alt="">

Punkte: 9/15

Erschienen auf www.musikreviews.de am 23.09.2017

Tracklist

  1. Malevolent Path
  2. Endless Cave
  3. Hiss Of The Witch
  4. Emperor Of Shame
  5. Wolfcurse
  6. Forest Of The Damned
  7. Mountain Legacy

Besetzung

Sonstiges

  • Label

    Heavy Psych / Cargo

  • Spieldauer

    55:23

  • Erscheinungsdatum

    29.09.2017

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