Sie rangierten immer "unter ferner liefen", die Nordkalifornier DEATH VALLEY HIGH, wenn es um Neumetall aus dem Spektrum von MARILYN MANSON und ROB ZOMBIE ging - zumindest in Europa - und daran wird auch ihr gewohnt reißerisch tituliertes neues Album nichts ändern. Nicht dass die Band schlecht wäre, aber vermutlich brauchen wir in der "alten Welt" nicht noch mehr Schizos, die Metal mit Psychopathen-Image und Electro-Elementen verschmelzen. Der relativ geringe Erfolg von ähnlichen Geschichten (DOPE fallen zuvorderst ein, die ja 2016 und 2017 mit einem Doppelalbum zum großen Wurf ausholen möchten) spricht dahingehend eine deutliche Sprache. <img src="http://vg01.met.vgwort.de/na/08503163687b4355beebed54143a2207" width="1" height="1" alt="">
Sei es drum, "[Cvlt As] Fvk" bietet eigentlich alles, was man seit je von der Combo erwarten durfte: viel Groove, Synthesizer-Melodien statt ausgesprochen virtuoser Gitarrenarbeit und im Brennpunkt die Stimme von Zeremonienmeister Reyka Osburn, der vom Schreihals bis zum schmierig tuntigen Gecken ('Warm Bodies' ebenfalls als aufsehenerregender Videoclip goutierbar') alle Rollen abdeckt, die man sich für einen exzentrischen (oftmals eher Möchtegern-)Künstler aus den Vereinigten Staaten vorstellen kann. Image ist schließlich fast alles.
Nicht missverstehen, die gebotenen Tracks zeugen allesamt von beflissenen Songwritern in den Reihen des Frontmanns und Aushängeschilds, die zum Ende der Scheibe hin erstaunlich zahm werden, wenn man vom Finale 'There Was An Old Lady' absieht, das wirklich den totalen MANSON-Kniefall markiert. Dies ist ein wenig ärgerlich, was man von der Platte als Ganzes betrachtet jedoch dankenswerterweise nicht behaupten muss.
FAZIT: DEATH VALLEY HIGH entwickeln sich nicht großartig weiter, was ihnen ihre Fans sicherlich zugute halten werden, und strenggenommen ist die kategorische Scheuklappenhaltung der Band, was Weiterentwicklung betrifft, auch schon wieder sympathisch. True Metaller sind in dieser Hinsicht ja keinen Deut besser.
Punkte: 10/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 20.01.2017
Huffy Hafera
Reyka Osburn
Reyka Osburn, Sean Bivins
Adam Bannister
minusHEAD
39:43
13.01.2017