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Reviews

[Elara Sunstreak Band]: Deli Bal

Stil: Progressiver Stoner-, Kraut- und Space-Rock voller 70er-Psychedelic

Cover: [Elara Sunstreak Band]: Deli Bal

Die „Echos“ kommen über uns und der psychedelische Geist früher PINK FLOYD atmet in vielen Noten der Klangwelt, welche die ELARA SUNSTREAK BAND auf „Deli Bal“ zum Leben erweckt, wenn sie die space-psychedelischen Botschaften ihres siebten Jupiter-Mond (Elara ist die Bezeichnung für eben diesen Mond!) Richtung Erde senden.

Genauso wie es uns das Cover in seiner bunt-mystischen Verspieltheit vermittelt, klingt auch die Musik auf der LP bzw. CD, welche sich dahinter verbirgt und die mithilfe unseres CD-Players – oder was noch viel besser ist, mit unserem Plattenspieler – zum klangvollen Siebziger-Jahre-Psycho-Trip wird. „Wir spielen <a href="https://www.youtube.com/watch?v=gmxKs1Mnyu4" rel="nofollow">Psychedelic- und Stoner-Rock zum Träumen und Haareschütteln</a>“, bringt es die ELARA SUNSTREAK BAND mit wenigen Worten selber auf den Punkt.

So erscheint „Deli Bal“ wie eine Reise in der krautrockenden Psyche-Zeitmaschine weit zurück in die Landschaften bunter Blumenkinder und schlammiger Woodstock-Festivals. Ein Genuss für uns zwar Tag für Tag ein paar mehr Falten bekommende, aber musikalisch ewig Junggebliebenen, die wir uns von dem alltäglichen Formatradio-Wahn- und Schwachsinn nicht einlullen oder manipulieren lassen wollen und wenigstens noch in den heimischen Vier-Wänden die Psycho-Sau durch unseren steinig rockenden Kräutergarten jagen.

Für alle, die <a href="https://www.youtube.com/watch?v=7MsdL8eoXQw&t=309s" rel="nofollow">solches Musik-Leben</a> noch zu schätzen wissen oder es sich noch immer herbeisehnen, ist mit „Deli Bal“ der Moment gekommen, in dem sie sich befriedigt all die Qualitäten der Vergangenheit in die unmittelbare Musik-Gegenwart zurückholen dürfen.

Genauso fragil wie die oft zerbrechlich-bewegende Stimme des Bassisten Daniel Wieland wirkt, sind auch die genussvollen Momente, wenn wir in den nie übertrieben hart rockenden, dafür vielmehr psychedelisch schwebenden, mit ausgiebigen Instrumental-Passagen versehenen Musik-Kosmos der ELARA SUNSTREAK BAND eintauchen. Gleich fünfmal können wir uns hierfür auf „Deli Bal“ ausgiebig Zeit nehmen, jeweils zwischen 8 und 18 Minuten lang, vorausgesetzt wir entscheiden uns für die CD-Ausgabe des Albums, da hier mit „Trimenon“, dem am stärksten vom Space-Rock beeinflussten, aber zugleich mit vielen Post-Rock-Elementen und herrlich fetter Orgel bestückten Song, noch ein knapp zehnminutiger Bonustitel enthalten ist.
Doch trotz dieser Beigabe ist für alle nicht nur Ohr-Fetischisten, sondern auch haptisch veranlagten und auf das ewige schwarze Klanggold schwörenden Zeitgenossen unbedingt die Vinyl-Ausgabe zu empfehlen, welche zugleich noch ein hervorragendes, der Psyche-Vergangenheit ausgezeichnet angepasstes Mastering von EROC erhielt.

Bei einem Interview mit Hippiesland.de im November 2016 suchte die Band aus dem Schwabenländle noch nach einem Label, das ihnen und ihrer Musik entgegenkommt und entsprechend zu ihnen passt. Die Suche war anscheinend innerhalb kürzester Zeit sehr erfolgreich, denn das sehr rührige, junge Karlsruher Psychedelic-Label PsyKa Records (Sicher braucht man nicht sehr lange darüber nachsinnen, wie die Psyche-Freunde aus Karlsruhe auf ihren Label-Namen gekommen sind!) nahm sich der ELARA SUNSTREAK BAND recht schnell an und veröffentlichte nicht nur die CD, sondern auch das großartig gestaltete Vinyl mit einem zusätzlichen Beiblatt und einem Poster mit dem Platten-Motiv. Außerdem gibt es noch den Download-Code dazu, der, um all den Idioten vorzubeugen, die sich im Netz die Musik einfach „klauen“, freigerubbelt werden muss. Ja, wer sich also mit dem kriminellen Gedanken trägt, das Album zu bestellen, nur um den Download-Code gratis zu erhalten und es dann wieder zurückzusenden, der beißt bei PsyKa garantiert auf Granit, wenn er bereits eifrig gerubbelt hat. Also – erst Platte anschauen, dann abspielen und wenn man zufrieden ist, rubbeln und downloaden! Andersrum funktioniert‘s nicht. Eine tolle Idee von PsyKa, auch wenn eigentlich im Bereich der Musikliebhaber dieses psychedelischen Rocks aus Erfahrung nicht viele Betrüger ihr Unwesen treiben, denn sie sehen es ganz genauso wie die ELARA SUNSTREAK BAND, welche bei bereits erwähntem Interview mit den beiden Sätzen schließt: „Musik überwindet Grenzen jeder Art und ist keine schnelle Konsumware, sondern Ausdruck eines Lebensgefühls. Seid füreinander da.“

Gibt‘s ein schöneres FAZIT für diese psychedelische „Deli Bal“-Reise mit der ELARA SUNSTREAK BAND als solch eine Feststellung?

PS: Und wo das Album von Freunden guten Psychedelic Rocks gekauft wird, ist ja eigentlich klar, <a href="https://psyka-records.com/de/home/4-elara-deli-bal.html?search_query=Elara&results=1" rel="nofollow">genau hier mit einem Klick</a> und nicht bei...

Punkte: 12/15

Erschienen auf www.musikreviews.de am 26.06.2017

Tracklist

  1. Seite A (21:20):
  2. Deli Bal (8:32)
  3. Amida (12:48)
  4. Seite B (25:06):
  5. Quarantania (7:51)
  6. Harmonia (17:15)
  7. Bonus Track CD (9:41):
  8. Trimenon

Besetzung

  • Bass

    Daniel Wieland

  • Gesang

    Daniel Wieland

  • Gitarre

    Felix Schmidt

  • Schlagzeug

    Martin Wieland

Sonstiges

  • Label

    PsyKa Records

  • Spieldauer

    LP: 46:26 / CD: 56:18

  • Erscheinungsdatum

    16.06.2017

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