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Emerald Edge: Surreal

Stil: Progressive Metal / Rock

Cover: Emerald Edge: Surreal

Mit ihrem "Debüt" frönen EMERALD EDGE irgendwie typisch deutschem Prog Metal, wie er ab der ersten Hälfte der 90er den Underground mobilmachte: LIFE ARTIST, SIEGES EVENs mittlere Phase und später dann VANDEN PLAS wären stimmige Vergleichspunkte für die Musik auf „Surreal“, einem quantitativ und qualitativ hochwertigen Werk, das trotz seines zeitgemäßen Sounds vor allem nostalgisch stimmt

Die beiden vorangegangenen Veröffentlichungen "The Mirror Speaks" und "By the Light of the Dark Star" lässt die Band nicht als vollwertige Alben gelten, und wenn man im Vergleich dazu "Surreal" einlegt, kann man das ein Stück weit nachvollziehen. Knapp vier Jahre nach ihrem letzten Lebenszeichen wirken EMERALD EDGE wie neu erfunden und leisten einen Genre-Beitrag, der sich gewaschen hat.

Dabei neuern die Jungs nichts, sondern halten sich mit frischem Songwriting sowie düsterer Energie an stilistische Standards, die allerdings von hoher Güte sind. Die rundum neu besetzte Gruppe möchte das Beste aus klassischen Prog-Rock-Combos und neueren, härteren Acts miteinander vereinen, wie es scheint, und reüssiert dabei auf allen Ebenen.

Davon abgesehen, dass ihr neuer Sänger über eine ausdrucksstarke Stimme verfügt, bereichert er den Sound von EMERALD EDGE mit teils virtuos gespielter Geige, als seien Sitar-Klänge einer- und andererseits Tieflader-Riffs wie in 'Am I' mit Thrash-Versatz der Marke DREAM THEATER zu "Train Of Thought"-Zeiten nicht schon bunt genug.

Selbst das klanglich facettenreiche finale Titelstück beweist über eine Viertelstunde lang auf triumphale Weise, dass bei EMERALD EDGE im Genre-Rahmen grenzenloser Kreativität vorrang gewährt wird. Das Quintett schafft den Kunstgriff, völlig traditionell und zugleich eigenständig zu klingen. Das nur geringfügig weniger epische 'House Of Cards' avanciert im Player des Rezensenten zum Dauerbrenner, nachdem er schon vom elfminütigen zweiten Kapitel von 'Lost' geplättet wurde.

Kurzum …

FAZIT: Die Scheibe verzeichnet keine Ausfälle, und ihre Betonung liegt bei allem Prog auf Metal. EMERALD EDGE etablieren sich hiermit vom Fleck weg als führende deutsche Prog-Kraft neben aktuell den ebenso überraschenden PANTALEON. So rockt sich heute irgendwie niemand mehr auf Umwegen ins Herz und Ohr einer Hörerminderheit. <img src="http://vg01.met.vgwort.de/na/6bef7dd52a164ad4879c576ee22aaf9a" width="1" height="1" alt="">

Punkte: 12/15

Erschienen auf www.musikreviews.de am 01.07.2017

Tracklist

  1. Ladder Of Some Dream
  2. Lost (Chapter II)
  3. Am I?
  4. Be Careful On The Secret Path
  5. Power & Love
  6. House Of Cards
  7. In The Eye Of The Beholder
  8. Surreal

Besetzung

Sonstiges

  • Label

    Eigenvertrieb

  • Spieldauer

    70:23

  • Erscheinungsdatum

    07.07.2017

© Musikreviews.de