Was an dieser Eigenproduktion auffällt, ist zunächst der suboptimale Sound der Produktion, aber das sei EXTINCTION aufgrund ihres "do it yourself"-Ansatzes verziehen. Schlimmer ins Gewicht fällt die mäßige Qualität von "…And Infinity Remains" insgesamt, denn in Sachen Todesblei kann die Kapelle in keiner Weise mit nationalen, geschweige denn internationalen Namen auf dem Parkett mithalten - sei es spielerisch oder kompositorisch.
Die Band aus Hessen hat sich konservativem Melodic Death Metal verschrieben, der so klingt, als seien die letzten zwei Jahrzehnte der Entwicklungen in diesem Bereich an den Musikern vorbeigezogen. Das findet man anfänglich zwar sympathisch, aber in Anbetracht des wenig ertragreichen Songwritings lässt sich voraussichtlich niemand zu Begeisterungsstürmen hinreißen. Was die im wahrsten Sinn des Wortes alten Schweden Dark Tranquillity, In Flames, Eucharist und wie sie alle hießen bzw. vorgemacht haben, wirkt bei EXTINCTION lediglich wie ein schmerzhaft fahler Abglanz.
Die angenehme Schrulligkeit verpufft nämlich hinter schiefem klaren Gesang und aufgesetztem Gebrüll, von den zerfahrenen Songstrukturen ganz zu schweigen. Die gelegentlich eingestreuten unverzerrten Parts trügen genauso wie die gerade aufgezogene Genre-Schublade, was die Einflüsse der Combo betrifft, denn ausgesprochen skandinavisch klingen EXTINCTION im Grunde genommen nicht, auch wenn sie es vermutlich auf Gedeih und Verderb wollen - eher und so hart es anmuten mag nach einer provinziellen Hinterhof-Kapelle, wie man sie in den Jugendclubs dieser Nation während der 1990er häufig sah.
Die Ambitionen sind vorhanden, aber die Umsetzung ist knapp über dem Niveau des Hemdsärmeligen anzusiedeln. Mit so etwas lockt man heuer niemanden mehr hinterm Ofen hervor.
FAZIT: Melo-Death-Kreisklasse. <img src="http://vg01.met.vgwort.de/na/53f44c6a29c04ab6a133668b5a874382" width="1" height="1" alt="">
Punkte: 5/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 16.02.2017
Basti
Manuel
Benny, Chris
Danilo
Eigenvertrieb
48:40
20.01.2017