Dieses international besetzte und in Berlin angesiedelte Quartett spielt aufs Notwendige reduzierten Rock im Niemandsland zwischen Stoner und irgendwie Alternativem mit kernig rauem Gesang, aber zu undifferenziertem Songwriting, um mit vielen findigeren Combos in diesem weiten Feld mithalten zu können, die mit ihrem Songwriting bewusst auf Massen abzielen
FAUNSHEAD machen dabei nichts falsch, schreiben aber keine offensichtlich eingängigen Stücke, was sie andererseits wieder sympathisch wirken lässt. Die Assoziationen, die sie dabei erwecken, sind mannigfaltig angefangen bei Billy Idol und THE CULT (Titelstück) über slowen Blues Rock ('Everything Is Anything', 'Night Crawl') bis zu epischem Kiffer Stoff der Marke 'Captain Jack'.
Das Ganze scheppert garagig und klingt dennoch liebevoll inszeniert, wobei speziell die hervorragende Gitarrenarbeit im Gegensatz zu manchen ausschließlich herumriffenden Kapellen gefällt. Diese komponieren zwar eben oft mitreißender und für die wie auch immer geartete Mehrheit, doch wer langfristig Spaß an einer Platte haben möchte, ohne zwanghaft Hymnen zu brauchen, findet mit "Can't Dance" vielleicht eine neue Liebe.
FAZIT: In ihrer unaufgeregten Art erinnern FAUNSHEAD ein wenig an ihre Nachbarn HUMANOIDS, die ein vergleichbar undurchsichtiges, aber stimmiges Stil-Potpourri aus allem, was Gitarren braucht, auf die Rock-Klientel loslassen. Mit "Can't Dance" begeht diese zumindest keinen Fehlkauf.
Punkte: 9/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 08.05.2017
Bellfire
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05.05.2017