Im zehnten Jahr ihres Bestehens veröffentlicht die GPROJECT BLUES BAND ihr erst zweites Album und bestätigen ihren Ruf als authentische Blues-Combo aus Deutschland. Diesmal setzt man vornehmlich auf eigens komponierte Stücke, die jedoch keinen Fußbreit von den meistens amerikanischen Vorlagen abweichen. <img src="http://vg01.met.vgwort.de/na/7337d65221b349b4afe01b8ff9d9d776" width="1" height="1" alt="">
Willie Dixons 'I Love The Life I Live' und Louis Jordans 'Ain’t That Just Like A Woman' werden ohne Schnörkel oder gar Experimente gecovert, ansonsten herrscht Vielfalt im gegebenen Rahmen des Zwölftakt-Genres. Die akustischen bzw. balladesken Ausreißer '200 Words' und 'Out Of Hell' stehen alleine da, wohingegen Mainstream-Slow-Blues wie 'Bottle Of Beer', 'The Letter', 'Thats Why Its Called The Blues' oder 'Last Man Standing' dominiert - der einzige offensichtliche Makel, den man dem Album ankreiden darf.
Slide-Gitarre in den stets passenden Momenten und Honky Tonk in 'GProject Theme' zeugen von Geschmack wie Können sowohl in Sachen Arrangements als auch spielerisch, woran sowieso niemand mehr zweifelte, dem die Truppe geläufig ist. Die wechselnden Leadstimmen garantieren ein Mehr an Klangfarben, zumal es sich sowieso nicht um eine sklavisch rootsige Angelegenheit handelt. Ein paar forsche Beinahe-Rocker wie 'Who Is Muddy Waters' oder das erwähnte 'Ain't Just Like A Woman' (schmissiger Chorgesang im Sinne klassischer Field Hollers) hätten es allerdings mehr sein dürfen.
Dass die beiden poppigsten Tracks 'Patience Is An Option' und 'Nobody Else' in je zwei Versionen vertreten sind, ist in in Hinblick aufs Selbstverständnis der Macher vielsagend.
FAZIT: Die GPROJECT BLUES BAND weiß, was sie tut, und lässt sich nicht von ihrem Blues-Pfad abbringen. "Diversified" - der Name ist Programm - bezeugt ein tolles Gespür für klassisches Blues-Songwriting und gediegenes Handwerk, nicht mehr und nicht weniger. Die Herzen so richtig warm werden lassen andere.
Punkte: 9/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 11.01.2017
James Ransom
Michael Staudenmeyer
Leonidas Kyriakakos
Michael Staudenmeyer
TomBo
Timezone
75:09
18.11.2016