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Hathors: Panem Et Circenses

Stil: Noise/Postpunk/Grunge

Cover: Hathors: Panem Et Circenses

Nach vier Jahrzehnten sei das Prinzip Rock – sechs Saiten, drei Akkorde, Viervierteltakt – erschöpft, grantelte Kurt Cobain einmal. Über die Frage nach tatsächlichem Fortschritt lässt sich trefflich streiten, doch wie auch bei NIRVANA geht es auch zwei Jahrzehnte später noch immer mehr um die rohe Kraft, die Emotion, die künstlerische Intention.

All das hat das schweizerische Trio HATHORS, welches in seinem siebenjährigen Bestehen schon drei Alben und viel Liveerfahrung (u.a. auf Wacken) vorweisen kann. Nach einem Drummerwechsel schicken sie nun ihr neues Werk „Brot und Spiele“ ins Rennen.

Die drei spielen eine energetische, düster leuchtende, leicht progressiv angehauchte Schrammel-Melange, die im genau richtigen, ehrlichen und zugleich spritzigen und volltönenden Sound daherkommt.

Gleich mit den ersten drei Songs legt man sich die Messlatte ordentlich hoch: Eine extrem gelungene Mischung aus MELVINS, ARCTIC MONKEYS und QUEENS OF THE STONE AGE, die sich in intensivem Spannungsaufbau, megalomanischen Hooks und eskalativer, roher Energie bewährt.

Frontmann Marc Bouffé chargiert zwischen hingebungsvollem Clean-Gesang, der bisweilen, besonders im langsam walzenden „Lucifer“, ein wenig an Ozzy Osbourne erinnert, neurotischem Gekrächze („Oh come on, come on“) und unbändigem Geschrei.

Mit dem Titeltrack „Panem Et Circenses“ und „Banshee“ setzt man düster-dramatische Akzente, gerade ersteres gefällt als erster Ruhepunkt des Albums: Cleane Gitarren und Toten-Gesang wecken ein „Planet Caravan“-Feeling, das sich schließlich in eine hervorragend und hier ohne jedes Augenzwinkern inszenierte (Metal-)Eruption entlädt.

Zwischen diesen wirklich starken, auch nach mehrmaligem Hören noch beeindruckenden und mitreißenden Songs, finden sich auch einige wenige, die zwar ordentlich, aber nicht derart zwingend überzeugend sind: „Mate“, „Monopoly“ und das leicht in Richtung Poppunk schielende „Holy Mother Nature“.

Doch noch während man überlegt, ob das mit fast 50 Minuten ohnehin nicht zu kurz geratene Album ohne diese Songs besser dran wäre, wischen das frenetische „Dull Steed Laughter“ und die finale Psychedelic-Grunge-Großtat „Shallow Waters“ alle Zweifel beiseite und lassen den Hörer mit einem beglückten Lächeln und in einer dem Cover entsprechenden Gemütsverfassung zurück.

FAZIT: Alternative Rock (im weitesten und positivsten Sinne), der auf nahezu ganzer Linie zu überzeugen weiß und im Spagat zwischen eingängig und ungezügelt ziemlich sexy aussieht.

PS: Und wo das Album von Freunden guter Rockmusik gekauft wird, ist ja eigentlich klar, <a href="http://www.noisolution.de/shop/Vinyl/Hathors-Panem-Et-Circenses-LP-mit-bedrucktem-Inlett::202.html" rel="nofollow">genau hier bei NoisOlution mit einem Klick</a> und nicht bei...

Punkte: 12/15

Erschienen auf www.musikreviews.de am 03.05.2017

Tracklist

  1. Watching You
  2. Pyramid
  3. Evermore
  4. Lucifer
  5. Mate
  6. Panem Et Circenses
  7. Monopoly
  8. Banshee
  9. Holy Mother Nature
  10. Dull Steed Laughter
  11. Shallow Waters

Besetzung

  • Bass

    Terry Palmer

  • Gesang

    Marc Bouffé

  • Gitarre

    Marc Bouffé

  • Schlagzeug

    Raphael Peter

Sonstiges

  • Label

    NoisOlution

  • Spieldauer

    47:02

  • Erscheinungsdatum

    07.04.2017

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