Einen wüsten Mix aus modernem Hardcore (Deathcore ohne Technik-Firlefanz?) und nahezu erztraditionellem skandinavischem Melodic Death bieten diese sechs Herren aus der deutschen Provinz und schlagen sich dabei nicht einmal schlecht. HERE I VANISH fahren auf solidem Bodenbrett im Fahrwasser von AS I LAY DYING und Konsorten, wobei die Melodien dankenswerterweise nicht zu kurz kommen.
Das Tempo, in dem die Musiker musizieren, steckt den Hörer mit der Energie an, die sie hörbar auch beim Komponieren spürten. Mindestens einer der beiden Schreihälse (nichts da, von wegen prominentem Clean-Gesang) sollte noch an seiner Stimme arbeiten, weil er dumpf blökt und den eigentlichen Eindruck von Detailverliebtheit, den HERE I VANISH hinterlassen, ein Stück weit aufweicht.
Innovationen verzeichnet "Blurry Eyes" zu keiner Zeit, weshalb das Unterfangen mit der Zeit langweilig wird und generell die kurzen Tracks ('Fuckin' life', 'Disaster', 'Schattenzeit') am schnellsten zünden.
Da sich HERE I VANISH bei aller Tradition keine Peinlichkeiten erlauben und die Scheibe zudem bombig produziert wurde, zeigt der Daumen nach oben.
FAZIT: Konventioneller Brutalo-Metalcore, aber kurzzeitig unterhaltsam, wenn man drauf steht. For fans of ... siehe oben.
Punkte: 8/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 07.03.2017
Anni
Brachi, Domi
Benni, Alex
Olli
Radio Moon
42:27
10.03.2017