Wenn man den Blick zum Himmel wendet und eine blauschwarze Wand heranziehen sieht, vor der schemenhaft große dunkle Vögel fliehen, ahnt man, dass nichts Gutes auf einen zukommt. Auftritt IMMOLATION.
„Atonement“ ist der perfekte Soundtrack zu obiger Szene. Death Metal ist das eine, diese bösartige Walze das andere. Auch auf ihrem zehnten Album seit 1991 bleibt sich die US-Institution treu und hat es tatsächlich geschafft, als Death-Metal-Band einen unverkennbaren Stil zu kreieren. Dazu trägt erheblich die für Death Metal recht untypische Gitarrenarbeit von Robert Vigna bei, der einerseits wirklich böse Melodien für „Atonement“ entwickelt hat, andererseits seine Mischung aus Powerchords und Schweinetönen perfektioniert hat. Ein ums andere Mal wird die kommende sinistre Melodie dezent in den vorhergehenden Part als gepickte Töne eingeschleust, bevor sie mit wirklich mächtigen Riffs die Oberhand gewinnt.
Aber keine gute Death-Metal-Band ohne guten Growler und da ist Ross Dolan mit seiner 1,50 Matte und seiner angenehmen abgrundtiefen Stimme eine unangefochtene Macht. Und nicht erst seit „Father, You're Not A Father“ von „Close To A World Below“ sollte klar sein, dass der Mann es versteht, Death Metal, Denken und unterschwellige Kritik zu vereinen.
FAZIT: Und wenn Dolan und Vigna in Bestform sind, entsteht eine perfekt drückende Walze, die den Hörer in ihrer ganzen Lässigkeit herabzieht und überrollt. IMMOLATION sind und klingen einfach anders als andere Death-Metal-Kapellen und sie sind eine gottverdammende Macht.
Punkte: 12/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 24.02.2017
Ross Dolan
Ross Dolan
Robert Vigna
Steve Shalaty
Nuclear Blast
48:47
24.02.2017