So richtig haben INCITE nie ein Bein auf den Boden bekommen - ein Zustand, an dem ihr neues Album vermutlich nichts ändern wird. Ihr Modern Thrash, so wie er Mitte der 90er schon nicht mehr zeitgenössisch war, langweilt über weite Strecken hinweg. Ziemlich mau für eine vierte Veröffentlichung als Band.
Das Quartett setzt nach wie vor auf prollige Brüll-Chöre und bewegt sich melodisch af dünnem Eis, weshalb die Hooks von der gesanglichen Seite kommen sollen, was meistens nicht gelingt. Neuere Sepultura ohne deren inhaltliche Tiefe, geschweige denn kompositorische Größe, kommen am ehesten als Vergleich in den Sinn - nichts Neues also bei INCITE -, aber auch typisches MACHINE-HEAD-Stakkato (mit Robert-Flynn-artigem Blöken, wie passend …) während einiger Stücke lässt sich billigerweise als Bezugspunkt anführen, am deutlichsten in 'No Remorse' - dem weitgehend spritzigsten Stück der Scheibe, wobei es aber dennoch nur für Mittelmaß reicht.
Jose Mangin trägt zu 'I Want It All' bei, wohingegen 'Life's Disease' mit einem Gastauftritt von Connor Garritty (beide von ALL HAIL THE YETI) aufwartet, aber die beiden machen den Bock nicht fett. Ziehen IGNITE das Tempo an wie in 'Worst Of Me', gefallen sie erwartungsgemäß am ehesten.
FAZIT: Durchschnittlicher Thrash der neueren Schule, überwiegend im mittleren Tempobereich gehalten und schreiberisch teilweise sogar ungenügend.
Punkte: 7/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 20.04.2017
Minushead
45:45
07.04.2017