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Karne: Symposium Of Torments

Stil: Black Metal

Cover: Karne: Symposium Of Torments

Das ewiglich gleiche Skelett-Holzschnittgedöns und Albentitel wie „Symposium Of Torments“ - sind sicher kein Anreiz (für mich), ein Album auch nur genauer anzusehen – dabei hätten sie es verdient, die französischen Black Metaller KARNE, die hiermit ihr zweites Album nach einem starken Debüt und einem sehr coolen Demo vorstellen.

Stilistisch lässt man sich von der verbreiteten Marschrichtung gen Post-Was-auch-immer nicht beeindrucken und spielt rasanten Black Metal, dem ein sehr präsentes melodisches Element viel von seiner Rohheit nimmt und dafür einiges an Charakter verleiht.

Auch auf klanglicher Seite nichts als schwarze Zahlen – gerade die Schlagzeug(-aufnahme-)arbeit ist hervorragend. Einzig die Tatsache, dass „Apathy“, der frühere Bassist und jetzige Sänger gegen die frühere Sängerin „Eingeweide“ ein wenig blass klingt, sollte in dem Zusammenhang festgehalten werden.

Beginnend mit „False King Coronation“, das ohne viel Federlesen mitreißt, schalten KARNE in den Beast-Mode – und erst wieder herunter, wenn der letzte Ton von „Among The Void“ verklungen ist. Die beinahe ständig präsenten, die Moll-Tonleiter rauf und runter gleitenden Leads, das Icing auf dem Kuchen, verfehlen ihre Wirkung nicht und verleihen Zugänglichkeit und Emotionen, ohne dabei auszubremsen. Und wenn ab und zu mal ein paar früh-GORGOROTHische Schwarz-schunkel-rumpel-Parts eingestreut werden, kann durchaus Begeisterung aufkommen.

Das einzige Problem: Es ist als Hörer spätestens ab der Mitte des Albums recht schwer, ebenfalls im Beast-Mode zu bleiben: Denn KARNE scheinen sich so wohl zu fühlen, in ihrem kleinen Biotop, dass sie gar nicht daran denken, auch nur die Fußsitze vor die Tür zu setzen. So reiht sich Song an Song und einem nach dem anderen muss man, immer müder nickend, Qualität zusprechen – außer „Waltz In The Shade“: Das ist einfach fad. Zwar gelingt es der Band zumeist, sich nicht wörtlich zu wiederholen, aber wenn man zehnmal Eier, Mehl und Milch zusammenschüttet, ist das Ergebnis eben meist in zehn Fällen Pfannenkuchen-artig.

Wenigstens mit dem letzten Song, „Among The Void“ modifizieren KARNE ihren Kurs ein wenig und erfreuen das Ohr mit etwas mehr Getragenheit und Epik. Unabhängig davon, dass das recht ordentlich klingt, stellt die finale kleine Abwechslung doch einiges von der Freude wieder her, die die ersten Songs wachgerufen haben.

FAZIT: Hochqualitativer, modern klingender Black Metal mit melodischem Einschlag und leider zu wenigen Blicken über den Tellerrand: Zehnmal eingelocht, aber [geschmacklosen Witz über ausgeleierte Löcher einfügen]…. Zum Vergleich taugen DER WEG EINER FREIHEIT oder ABIGOR.

Punkte: 11/15

Erschienen auf www.musikreviews.de am 28.07.2017

Tracklist

  1. False King Coronation
  2. Pyre Of Disloyalty
  3. Waltz In The Shade
  4. Enlightement Of The Flawd
  5. Sempiternal Shackles Of Savagery
  6. Ave Patria, Morituri Te Salutant
  7. Desire Achievement
  8. As Below, So Above
  9. The Price Of Faith
  10. Among The Void

Besetzung

  • Bass

    Lethal

  • Gesang

    Apathy

  • Gitarre

    H.K.A., Raido

  • Schlagzeug

    Bael

Sonstiges

  • Label

    Epictural Production

  • Spieldauer

    46:44

  • Erscheinungsdatum

    20.05.2017

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