M. W. Wild ist zumindest unter Goten (Gothic-Rockern, Gruftis, etc.) mit seiner seit längerer Zeit solide aufspielenden Szene-Combo THE CASCADE bekannt geworden und veröffentlicht unter dem Banner "The Third Decade" in der tatsächlich dritten Dekade seiner Laufbahn als Musiker dieser Tage ein Soloalbum, das nicht nur sein - echt jetzt - erstes, sondern auch ein - hätte man im Vorfeld davon gewusst, wären bis zuletzt gegenteilige Hoffnungen angebracht gewesen - stilistisch wenig überraschendes ist.
Neuere Genre-Manierismen am Rand des Mainstream-Pop bis -Rock wie die Finnen H.I.M. (typische Achtel-Rocker mit Pianotupfern wie das Titelstück von "The Third Decade") klingt auf der Platte genauso an wie Urklassisches vom Schlage der SISTERS OF MERCY ('Red Carpet', 'Dark All Over' - diese Gesangsmelodieführung …), also lässt sich Mr. Wild in keiner Weise auf Experimente ein.
Ausbrüche aus diesem Soundkorsett - dazu ist der Mann fähig, wie die siebenminütige Ballade 'Turning Leaf' mit Singer-Songwriter-Qualitäten beweist - hätten diesem ansonsten von vorne bis hinten wasserdichten Album, so man es an den für die Gothic-Szene geltenden Maßstäben bewertet, ebenso gutgetan wie ein anständiger Drum-Sound bzw. (wir unterstellen es mal einfach so) ein echter Schlagzeuger. Heutzutage braucht man kein teures Studio oder Equipment zu besitzen, um einen Klopfgeist aus der Retorte ordentlich klingend zu programmieren - aber nun gut, wenigstens ist der Drumcomputer rhythmisch auf den Punkt genau "abgerichtet" worden …
Letzten Endes dürften Freunde des traditionellen Gothic Rock …
FAZIT: … mit Betonung auf Rock (ja, "The Third Decade" ist hart genug zur Rechtfertigung des Begriffs) ihre helle Freude mit diesen Stücken haben, die zwar auf Dauer ein bisschen eintönig sind, aber dafür auch äußerst eingängig. <img src="http://vg01.met.vgwort.de/na/e892cea3c2444ba28bf4d5dd486ba495" width="1" height="1" alt="">
Punkte: 9/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 04.05.2017
Echozone / Soulfood
54:27
28.04.2017