Auf ihrem neuen Album bieten die englischen Hoffnungsträger MALLORY KNOX wenig Überraschendes. "Wired" ist deutlich anders ausgefallen als sein zwei Jahre zurückliegender Vorgänger "Asymmetry", bietet aber zumindest noch genügend Schmutz ('Citalopram'), um die Band nicht vollends in den seichten Mainstream zu überführen.
Mainstream sei deshalb erwähnt, weil das Material auf "Wired" größtenteils stromlinienförmig anmutet - noch eingängiger unter Verzicht von bereits etablierten Merkmalen, durch welche sich die Briten hervortaten. Es folgt konventionellen Mustern und bietet ebensolche Stimmungen feil, sodass man kein emotionaler Außenseiter sein muss, um sich bei MALLORY KNOX zurechtzufinden. Die Musiker gehen auf Refrains fokussiert, ja richtiggehend kalkuliert vor, was an der Aufrichtigkeit der hervorgekehrten Gefühle zweifeln lässt.
Daraus ergeben sich Hymnen auf Ansage wie der Opener 'Giving It Up' oder Zeug der Marke 'For You', das gar Nerv-Combos wie MAROON 5 ins Gedächtnis ruft. Fällt MALLORY KNOX nichts Besseres mehr ein als das, wird stumpfsinnig 0815-Indie-mäßig auf einer Note herumgeachtelt.
FAZIT: Sollten MALLORY KNOX ihre Entwicklung in die auf "Wired" angedeutete Richtung fortsetzen, darf man ihren vormals eigentlich recht spritzigen Alternative Rock in den Bereich Fahrstuhl-Muzak einordnen.
Punkte: 8/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 07.06.2017
Sony / Columbia
44:44
02.06.2017