Respekt: Obwohl MAPLERUN ihre Musik in Eigenregie veröffentlichen, wurde "Partykrasher" von niemand Geringerem produziert als Dave Bottrill (TOOL et al.). Weist man nun vorneweg auf so etwas hin, spielt es selbstverständlich keine Rolle in Hinblick auf die Qualität der Musik. So klingt die Scheibe zwar definitiv ordentlich, doch das enthaltene Material bleibt hinter Erwartungen zurück, die der große Name hinter den Reglern geschürt haben mag.
Die Griechen haben sich einem auf Modernität getrimmten Stil zwischen Alternative Metal und Rock verschrieben, der knallharte Parts ebenso zulässt wie entrückt sachte Augenblicke. Zum Glück lassen es MAPLERUN nach dem vertrackten Opener meistens geradliniger angehen, denn für Prog-Dünkel sind sie nicht wirklich geschaffen. Dass sich der Schuster allerdings auf seine Leisten beschränkt, hat einen entscheidenen Nachteil, der sich im weiteren Verlauf zu deutlich hervortut: Die Songs werden austauschbar, weil sie nach arg herkömmlichen Mustern zusammengestrickt wurden.
Auch wenn sich Frontmann Nick hörbar um Ausdruckskraft bemüht, wird ihm ebendies nicht selten zum Verhängnis. Stichwort Übermotivation … Während instrumental in der Regel Unaufgeregtheit im positiven Sinn vorherrscht, schießt der Sänger mit seinen Dünkeln übers Ziel hinaus, insbesondere während des Stop-and-Go-Tracks 'Partybomb', der ohne ihn ein Highlight geworden wäre.
Dass "Partykrasher" zum Ende hin allzu deutlich die Luft ausgeht (abgesehen vielleicht vom coolen Straßenfeger 'Arrow'), lässt den Ofen für eine höhere Wertung endgültig ausgehen.
FAZIT: Edler Sound, prosaische Substanz - MAPLERUN unterstreichen mit "Partykrasher" die Einschätzung, eine höchst beliebige Alternative-Combo zu sein. Läuft in ein Ohr rein und aus dem anderen heraus, ohne bleibenden Eindruck zu hinterlassen.
Punkte: 8/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 26.05.2017
Eigenvertrieb
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05.05.2017