Die Entstehungsgeschichte der Band MASTERS OF DISGUISE ist etwas kurios.
Die Instrumentalfraktion, welche teilweise auch bei ROXXCALIBUR gemeinsam spielt, stand CHRIS LOGUE zur Seite, als dieser vor einigen Jahren versuchte, seine Speed Metal Band SAVAGE GRACE, die mit „Master Of Disguise“ und „After The Fall From The Grace“ zwei Klassiker des US-Metals einspielte, wieder ins Leben zu rufen. Diese führte immerhin zu einem Auftritt beim „Keep It True“-Festival und einigen weiteren Konzerten.
Logue sollte in der Folge seinem Ruf als schwierigem Charakter gerecht werden und eine weitere Zusammenarbeit unter dem Banner SAVAGE GRACE zerschlug sich. Stattdessen holten die Musiker von ROXXCALIBUR ihren eigentlichen Sänger ALEXX STAHL ins Boot, und begannen als MASTERS OF DISGUISE Speed Metal in Anlehnung an den Namenspatron zu spielen.
Mittlerweile ist das dritte MASTERS OF DISGUISE-Album herausgekommen und man kann sagen: Die Emanzipation von CHRIS LOGUE ist erfolgreich geglückt. Es erscheint mehr als fraglich, ob das Ergebnis mit seiner Mitwirkung besser ausgefallen wäre.
„Alpha / Omega“ kommt mit einem hohen Nostalgiefaktor daher, trotzdem verkommt es nicht zur Retro-Nummer oder einem SAVAGE GRACE-Abklatsch. Die Zutaten sind klar und weitestgehend die gleichen, die auch schon in den Achtzigern funktioniert haben. Namentlich sind das: Hohes Tempo, viele Riffs, ein treibendes Schlagzeug und durchdringender Gesang.
Insbesondere der Titelsong oder auch der Ohrwurm „Demons Of The Past“ offenbaren dabei richtige Hit-Qualitäten. Dadurch, dass auch mal andere Töne angeschlagen werden, kommt zugleich keine Langeweile auf.
„Shadows Of Death“ atmet True-Metal-Pathos und erinnert damit ein wenig an neuere MANOWAR-Songs.
Den Abschluss bildet ein Cover der Untergrundperle „Blackwitch“ von EXCITER. Dieser Bonustrack ist allerdings nur auf der CD enthalten.
FAZIT: Um zum Jahresende nochmal die Gehörgänge freizublasen, ist „Alpha / Omega“ genau die richtige Scheibe. Hier gibt es besten Speed Metal, der sich aber nie nur auf die Geschwindigkeit verlässt, sondern auch durch handwerkliche Qualität und zwingendes Songwriting besticht.
Punkte: 13/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 23.12.2017
Mario Lang
Alexx Stahl
Wolle, Kalli Coldsmith
Jens Gellner
Limb Music
54:09
20.10.2017