Sagenhaft, was diese Band nach nur zweijährigem Bestehen schafft. Schon ihr Einstand “Fifteen Minutes Of Pain” war ein cooles Geschoss aus Pop und Garagen-Punk nach 70er-Machart mit dem Schmiss heutiger Jugendlicher, aber NIGHTMEN, bei denen sich u.a. Leute der leider aufgelösten Post Punks Terrible Feelings tummeln, verbessern sich auf ihrem zweiten Album sogar deutlich.
Elfmal gibt’s flott auf die Ohren, stilecht mit Schweineorgel und nölender, leicht übersteuerter Gesangsstimme und griffigen Hooks im Akkord. Die Ramones-“Uhs” kommen quasi gratis dazu – auch wenn der betreffende Song ‘Ahahahah (Oh No)’ heißt –, etwas Sexappeal der Marke Runaways (‘City Of Fun’, ‘Summer Shakes’) und ganz verhalten das Flair von Spaghetti-Western mit viel Flanger bzw. Echo (‘Be My World’) ebenfalls.
Die Botschaft von naiver Liebe und kindlicher (Neu-?)Entdeckung der Welt hat gerade angesichts der ernsten gegenwärtigen Weltlage etwas für sich, sodass man sich, was “Can’t Avoid Success” betrifft, auf eine halbe Stunde wonnigen Eskapismus freuen darf. Bravo.
FAZIT: Vorzeige-Garagenrock mit Herz! File under MISFITS, RAMONES etc.
Punkte: 11/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 16.05.2017
Lövely / Cargo
33:45
05.05.2017