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Nth Ascension: In Fine Initium

Stil: Neoprog

Cover: Nth Ascension: In Fine Initium

NTH ASCENSION schwelgen auf ihrem zweiten Album. In einem feuchten Traum von Neoprog wie er vor rund dreißig Jahren von MARILLION und ein bisschen später von PENDRAGON etwa geträumt wurde. Ein raumgreifender Tanz in ausgelatschten Schuhen. Warum entlockt einem das Album dann aber doch nach mehrmaligem Hören ein breites Grinsen ins Gesicht?

Weil diese Musik mit einer hymnischen Unbedarftheit dargebracht wird, die einfach ignoriert, dass es so etwas schon vielfach zuvor gegeben hat. Die dann, nach zwei, insgesamt fast halbstündigen Nummern mit viel Georgel, polternden Rhythmen und dem geschmetterten Refrain „Speak It out loud“ in das Instrumental „So That Was The Apocalypse“ übergeht, in dem auf einmal dem guten alten progressiven Hardrock zwischen DEEP PURPLE und URIAH HEEP gefrönt wird. Das passt sogar zu dem vorherigen, aufgeregten keyboardbetonten „Alarm, Alarm!“-Neoprog, der vergessene Söhne und Assassinen lauthals herbeiruft.

Für behagliche Wellness-Oasen zwischendurch wird auch gesorgt, so erwarten wir’s, so bekommen wir es auch. Der PINK wünscht sich den kleinen FLOYD her und Alan „Spud“ Taylor singt wie Dave Cousins von den STRAWBS, falls der versuchen würde wie der frühe FISH zu klingen. Das ist so einnehmend naiv wie schelmisch. Man tändelt herum, spielt härter, sanfter, von irgendwo kommt meist ein kleiner Schlenker her, der ziemlich gut gefällt. Das mag ziellos wirken, aber hey, beim Ringelreihen fragt auch niemand nach Anfang und Ende der Kette. Und darum geht es bei „In Fine Initium“: Das in jedem Anfang ein Ende steckt und umgekehrt. Beiß dich in den Schwanz Schlange. Das vermitteln NTH ASCENSION gut. Und der verrückte Mann im Mond lächelt in seinem Käfig dazu.

FAZIT: NTH ASCENSION spielen Neoprog von der Stange, aber mit so viel Schwung und netten, kleinen instrumentalen Schlenkern, sodass „In Fine Initium“ sogar noch (oder erst?) nach mehrmaligem Hören verschmitzte Freude bereitet. Pathos- und Nostalgie-Checker sollte man aber schon sein.

Punkte: 9/15

Erschienen auf www.musikreviews.de am 27.01.2017

Tracklist

  1. Kingdom Keys
  2. End Of Days
  3. So That Was The Apocalypse
  4. The Cage
  5. In Search Of The Rider (Clanaan Pt 4)
  6. Forever (Clanaan Pt 5)
  7. When The Rain Falls (Clanaan Pt 6)

Besetzung

  • Bass

    Gavin Walker

  • Gesang

    Alan 'Spud' Taylor

  • Gitarre

    Martin Walker

  • Keys

    Darrel Treece-Birch

  • Schlagzeug

    Craig Walker

Sonstiges

  • Label

    Melodic Revolution Records/Just For Kicks Music

  • Spieldauer

    67:55

  • Erscheinungsdatum

    18.11.2016

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