Im Niemandsland aus Death Metal, Hard- und Grindcore agieren auch PARASITE, also als eine von zig Gruppen, und können in puncto Alleinstellung nichts reißen, gleichwohl "The Depths Of The Human Nature" ein mit allen Wassern gewaschenes Genre-Werk ist.
Bloß klingt die Band wie Dutzende andere. Diesem Negativum gegenüber steht lobenswerter Abwechslungsreichtun, der gerade in diesem Bereich unerlässlich ist. PARASITE beherrschen Raserei wie drückende Breakdowns, und Frontmann Grinnoff reüssiert mit galligem Keifen wie auch offengestanden doofen Pig-Squeals, die irgendwie nur bei DYING FETUS cool sind. Technisch wie dort geht es auf "The Depths Of The Human Nature" übrigens nicht zu.
In Form des Bonustracks 'Deceptive Headache' in einer Konzertfassung aus dem heimischen Jugendzentrum Wunsiedel erhält man einen Eindruck vom Selbstverständnis der Band: Straight ohne melodischen Zierrat und maximal wirkungsvoll riffen und knüppeln sich die Mitglieder durch ihr bewusst vertracktes Material, also liegt der Fokus auf dem Rhythmischen, was insofern nur gegen Ende ermüdet, als die Produktion den Hörer nicht erschlägt.
Ja hier bleibt Raum zum Atmen bestehen, und von 15 Studiosongs bleibt zumindest eine knappe Handvoll im Gedächtnis - das schleppende 'Trust Fails', das flotte 'Secrets Of The Bosses', das an SIX FEET UNDER zu besten Zeiten erinnernde 'Backyard Burial' sowie 'Sweet Revenge', geschrieben von Manuel Mann von LAST BROKEN SILENCE, das dann tatsächlich ein bisschen schwedisch anmutet.
FAZIT: Im Niemandsland aus Death Metal, Hard- und Grindcore … Ach, das hatten wir ja schon. Nein, im Ernst, PARASITE machen ihre Sache für eine deutsche Underground-Band sehr gut.
Punkte: 9/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 18.03.2017
Shizzle
Grinnoff
Grinnoff
Reichert
Garage Records
49:07
03.03.2017